Australian Open

Debüt-Sieg von Tamira Paszek

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Die 16-jährige Vorarlbergerin siegt in Runde 1 mühelos. Jürgen Melzer out - keine Chance gegen Robredo.

Österreichs Tennis-Talent Tamira Paszek hat am Mittwoch die nächste Sprosse auf ihrer Karriere-Leiter erklommen. Die 16-Jährige fertigte in der ersten Runde der Australian Open die Französin Severine Bremond - immerhin die Nummer 37 der Welt - in zwei Sätzen mit 6:1,6:4 ab. Die Vorarlbergerin, die sich in Melbourne durch drei Qualifikationsrunden gekämpft hatte, siegte damit bereits bei ihrem ersten Antreten im Hauptbewerb eines Grand-Slam-Turniers.

Jetzt gegen Nr. 22 der Welt
"Ich freue mich total. Es war ein super Match heute", erklärte Paszek, nachdem sie in Form von Bremond die in der Weltrangliste am höchsten gereihte Spielerin ihrer Karriere zum Teil klar dominiert hatte. In der zweiten Runde wartet aber ein noch größeres Kaliber. Paszek trifft bereist am Donnerstag (1:00 Uhr MEZ) auf die als Nummer 22 gesetzte Russin Wera Zwonarewa. "Sie ist eine tolle Spielerin, die die Bälle sehr gut platziert. Sie spielt sehr druckvoll."

Beeindruckendes Spiel
Selbiges hatte bei ihrem Grand-Slam-Debüt auch Paszek ausgezeichnet. Die junge Österreicherin beeindruckte mit starkem Service und Return, beging zudem nur insgesamt fünf unerzwungene Fehler. "Ich habe sehr konstant gespielt und ständig versucht Druck zu machen", erklärte die große Zukunftshoffnung im österreichischen Damen-Tennis. Bremond musste sich nach nur 72 Minuten geschlagen geben.

Dabei war Paszek alles andere als optimal in ihre Grand-Slam-Karriere nach den Junioren-Bewerben gestartet. Ihren ersten Aufschlag gab die Dornbirnerin zu Null ab, kassierte das Break zum 0:1. "Ab dann habe ich versucht, mich zu konzentrieren und mein Spiel zu spielen." Mit Erfolg: Die Nummer 187 der Welt, die im September in Portoroz ihr erstes WTA-Turnier gewonnen hatte, ließ ihrer Kontrahentin im ersten Satz nur noch fünf Punkte, beendete diesen nach 22 Minuten mit 6:1.

Der zweite Durchgang war deutlich ausgeglichener, begann mit insgesamt vier Breaks. "Ich habe nach dem 0:1 im ersten Satz sieben Games in Folge gemacht. Dann habe ich es etwas zu locker genommen. Ich habe mich neu konzentriert und Punkt für Punkt zurückgekämpft. Das war wichtig", meinte die 16-Jährige. Nach einem Break zum 4:3 nutzte sie bei eigenem Aufschlag ihren dritten Matchball.

Paszek mag Hitze
Die Partie war am Vortag auf Grund der großen Hitze von bis zu 40 Grad im Schatten verschoben worden. "Ich habe stattdessen ein bisschen in der Halle trainiert, um das richtige Gefühl zu bekommen", erklärte Paszek. "Hitze macht mir aber eigentlich nichts aus. Ich mag das gerne." Die Verschiebung führte allerdings dazu, dass Paszek vor ihrem ersten Duell mit Zwonarewa wie ihre Gegnerin keinen Tag Pause zwischen erster und zweiter Runde zur Verfügung hatte.

Die jüngste österreichische Fed-Cup-Spielerin sieht aber kein Problem darin, binnen 24 Stunden zweimal auf dem Court zu stehen: "Ich habe nach der Qualifikation drei Tage Pause gehabt, in denen ich versucht habe, gut zu regenerieren." Zwonarewa hatte in der ersten Runde die Israelin Tzipora Obziler mit 6:3,6:4 bezwungen. Die 22-jährige Moskauerin hält bei fünf Titeln auf der WTA-Tour und ist gegen Paszek Favorit. In Melbourne hatte sie 2004 das Achtelfinale erreicht.

Melzer geht unter
Jürgen Melzer ist in der zweiten Runde der Australian Open ausgeschieden. Der 25-jährige Niederösterreicher musste sich dem als Nummer sieben gesetzten Spanier Tommy Robredo in drei Sätzen glatt 1:6,3:6,3:6 geschlagen geben. Damit ist kein Österreicher mehr im Herren-Einzelbewerb des ersten Grand-Slam-Turnier des Tennis-Jahres vertreten. In der ersten Runde hatte Melzer gegen den Kroaten Ivo Karlovic eine 13 Spiele andauernde Niederlagen-Serie der ÖTV-Herren bei Grand-Slam-Turnieren beendet.

Melzer war nicht zuletzt auf Grund der Folgen eines Darmvirus, der ihn vergangene Woche bereits das Halbfinale in Sydney gekostet hatte, nie im Stande, Robredo ernsthaft zu gefährden. "Ich habe eine sehr harte Woche hinter mir. Ich habe sehr viel Zeit auf dem Klo verbracht. Da fehlt einem dann einfach jegliche Substanz, auch vom Kopf her", gab der 25-Jährige zu bedenken. Dabei war Melzer in der Weltrangliste mit Rang 32 zuletzt auf seine bis dato beste Platzierung vorgerückt.

"Heute war ich eigentlich chancenlos", musste Melzer nach 98 Minuten Spielzeit zugeben. Österreichs Nummer eins probierte viel Serve-und-Volley zu spielen, um die Ballwechsel kurz zu halten und so Kräfte zu sparen, fand in Robredo und dessen Passierbällen aber immer wieder seinen Meister. "Er hat sehr gut gespielt, aber ich freue mich auf das nächste Duell, wenn ich wieder bei Kräften bin", sagte Melzer. "Ich habe in der vergangenen Woche fünf bis sechs Kilo verloren. Das ist nicht einfach wegzustecken."

Marach im Doppel weiter
Im Doppelbewerb hat der Österreicher Oliver Marach mit seinem polnischen Partner Lukasz Kubot die zweite Runde erreicht. Die an 16 gesetzte französische Paarung Clement/Llodra wurde in drei Sätzen besiegt. Weniger Glück hatte Alexander Peya, der mit seinem deutschen Partner Björn Phau gegen die Paarung Hanley/Ullyett (AUS/ZIM/4) in drei Sätzen verlor. Ebenfalls in drei Sätzen verlor Stefan Koubek mit seinem Partner Philip Kohlschreiber (GER) gegen Auckalnd/Huss.

Ergebnisse Damen 1. Runde
Tamira Paszek (AUT) - Severine Bremond (FRA) 6:1,6:4

Ergebnisse Doppel 1. Runde
Oliver Marach/Lukasz Kubot (AUT/POL) - Arnaud Clement/Michael Llodra (FRA-16) 6:4,6:7(2),6:2
Paul Hanley/Kevin Ullyett (AUS/ZIM-4) - Alexander Peya/Björn Phau (AUT/GER) 4:6,7:5,6:2
James Auckland/Stephen Huss - Stefan Koubek/Philipp Kohlschreiber (AUT/GER) 7:6(5),6:7(6),7:5

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