Bammer schrieb Tennis-Geschichte: Nach dem längsten US-Open-Duell aller Zeiten will sie gegen Jankovic ein neues Kapitel aufschlagen.
Die siebenjährige Tina stürmte auf den Tennis-Court des voll besetzten Louis-Armstrong-Stadion in New York. Ihre Mama hatte gerade den Einzug ins Viertelfinale der US Open geschafft. 3,05 Stunden benötigte Sybille Bammer, um die als Nummer zwölf gesetzte Marion Bartoli aus Frankreich zu bezwingen. Die Oberösterreicherin schrieb in diesem Match US-Open-Geschichte. Noch nie hatte ein Damen-Duell das New Yorker Publikum so lange in Atem gehalten, ehe die 28-jährige Tennis-Mama ihre Gegnerin mit 7:6 (3), 0:6, 6:4 niederrang und erstmals in ihrer Karriere in der zweiten Woche eines Grand-Slam-Turniers steht.
Familie gibt Kraft
Zum vierten Mal holte Tina ihre siegreiche
Mama vom Platz ab. „So schnell hab ich gar nicht schauen können, war sie
schon da“, strahlte Bammer nach dem heißen Match. Auch Lebensgefährte
Christoph Gschwendtner unterstützt seine Frau. Die Familie gibt Bammer Kraft
für das heutige Viertelfinal-Duell mit der Nummer zwei der Welt – Jelena
Jankovic. Schon im Vorjahr traf unsere Tennis-Lady auf die Serbin im
Achtelfinale und musste danach ihre Koffer packen. Heuer will die Familie
länger in ihrem Apartment bleiben, das sie eigens für die US Open gemietet
haben. Mit dem Achtelfinal-Preisgeld von 160.000 Dollar (108.585 Euro)
sollte dies auch kein Problem sein. Statt mit den anderen Spielerinnen im
Hotel zu wohnen, zieht Bammer die Nähe zu ihrer Tochter Tina und ihrem Mann
vor. Dort kann sie sich zurückziehen und sich auf die nächste Gegnerin
einstimmen.
Neues Kapitel
Auch heute werden Tina und Christoph wieder
mitfiebern, vielleicht sogar im riesigen Arthur-Ashe-Stadion, wenn Bammer
ein neues Kapitel Tennis-Geschichte aufschlägt: Denn jetzt geht es um das
erste Major-Halbfinale einer Österreicherin überhaupt. Auch wenn sie als
Außenseiterin ins Spiel geht, ist Trainer Jürgen Waber voll von seinem
Schützling überzeugt: „Sybille muss sich nicht nach Jankovic richten. Sie
kann gut genug spielen, dass es für jede Gegnerin schwer ist.“
Tina will bleiben
Das hofft auch Tina. In New York fühlt sie
sich sichtlich wohl. Immerhin beginnt morgen wieder der Schulalltag für sie.
Da kommt der Erfolgslauf ihrer Mama gerade recht ...
ÖSTERREICH: Gratulation zum Achtelfinal-Sieg. Haben Sie
das schon realisiert? |