Gleich zu Beginn der Kurzbahn-EM in Rijeka steht für Dinko Jukic die größte Medaillenchance am Programm: 200 m Lagen.
Bis auf Team-Neuling Erwin Dokter, Fabienne Nadarajah und Jördis Steinegger sind am Donnerstag zum Auftakt der Kurzbahn-Europameisterschaften in Rijeka alle qualifizierten österreichischen Schwimmer im Einsatz. Von diesem Dutzend tritt vor allem Dinko Jukic mit einer realistischen Möglichkeit auf einen Medaillengewinn an, er eröffnet sein Programm mit den 200 m Lagen. Seine Schwester Mirna hat im Brust-Sprint Außenseiterchancen.
Vize-Europameister auf Langbahn
Der 19-jährige Dinko Jukic geht
als Nummer vier der Nennliste und auf Position drei des
Saison-Europarankings an den Start. Über 200 m Lagen ist er
Langbahn-Vize-Europameister, im März in Eindhoven nur von Laszlo Cseh
besiegt. Der Ungar ist aber nur über 50 und 100 m Rücken gemeldet, was
Jukic' Chancen erhöht. Steigert sich der Wiener um zumindest 9/10 Sekunden,
würde er den vier Jahre alten OSV-Rekord von Markus Rogan knacken.
Mirna hofft auf Kurzstrecken-Edelmetall
Die 22-jährige Mirna hat
in Eindhoven mit Bronze ihre erste 50-m-Medaille geholt, ein erneuter
Podestrang wäre aber überraschend. Der Finaleinzug ist für die
Olympia-Dritte machbar, wie es bei Sebastian Stoss über 200 m Rücken ist.
Der 22-Jährige hatte keinen Top-Herbst, verpasste etwa erkrankt das
Trainingscamp. Trainer Robert Michlmayr: "Er war zuletzt recht schwankend im
Training, von seinen Möglichkeiten her kann er es jedenfalls schaffen."
Weitere Hoffnungsträger
Rang sechs bei der vorjährigen EM in
Debrecen steht auf Stoss' sportlicher Visitenkarte ganz oben, so etwas würde
sich auch gerne Nina Dittrich gutschreiben lassen. In Debrecen verpasste die
Wienerin ihren ersten Endlauf bei einem Großereignis um lediglich einen
Platz. Beim Ströck-Qualifying blieb die 18-Jährige hinter ihrem
Leistungsniveau. Kann sie es diesmal abrufen, könnte sie am Nachmittag bei
der Medaillen-Entscheidung dabei sein.
Für Birgit Koschischek bietet sich über 100 m Kraul eine klare Semifinalchance. Coach Michlmayr: "Da sollte es dann für eine persönliche Bestzeit reichen." Ihre Topchance sollte die 21-Jährige am Samstag über 100 m Delfin haben. Schafft Koschischek da den möglichen Einzug in das sonntägige Finale, würde sie auf ihr Vorlauf-Antreten über 200 m Kraul verzichten.
EM-Debüt für Klocker
Über 100 m Kraul tritt auch Verena
Klocker an, sie gibt ihr EM-Debüt. Beim Mittwochfrüh-Training im heuer neu
eröffneten EM-Komplex "Kandrida" zeigte sich bei der 23-Jährigen noch
Nervosität. "Sie hat zu viel gerissen", meinte ihr Trainer und
Lebensgefährte Gerhard Innerhofer. Generelles Ziel für die Tirolerin ist die
Bestätigung ihrer beim Ströck-Qualifying erbrachten Zeiten. Innerhofer: "Das
Limit war schon ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk."
Podoprigora hofft auf Sonntag
Keine hohe Erwartung hat Maxim
Podoprigora über 100 m Brust, er setzt auf die sonntägige doppelte Distanz.
Für Dominik Koll - sein Augenmerk gilt 200 m Kraul - und Florian Janistyn
wird es über 400 m Kraul kaum für einen Aufstieg reichen, sicher nicht für
Dominik Dür über 200 m Lagen. Bernhard Wolf beginnt bei seinem ersten
Großereignis über 100 m Delfin. Coach Konstantinos Liaskos: "Wir zeigen dann
über 200 m Delfin, was wir können."
Bleibt Martin Spitzer. Für den Steirer sind die 50 m Kraul die erste seiner vier Strecken. Dass er beim Ströck-Qualifying 3/100 hinter Rogan angeschlagen und damit auch den OSV-Rekord verfehlt hat, wurmt den 23-Jährigen immer noch. "Diesen Rekord möchte ich mir holen", erklärte Spitzer. "Ich fühle mich gut und denke, dass ich schneller als beim Qualifying sein kann." Über 50 m Delfin und 100 m Lagen hat der Grazer Semifinal-Ambitionen.