Nein zu Doping-Test

NADA leitet Verfahren gegen Jukic ein

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Verweigerte Doping-Probe könnte Schwimmhoffnung zum Verhängnis werden.

Kurzbahn-Europameister Dinko Jukic muss sich demnächst vor der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) wegen des Nichtzustandekommens einer geplanten Dopingkontrolle verantworten. Der Schwimmer hatte die verweigerte Abgabe eines Dopingtests am vergangenen Dienstag im Wiener Stadionbad zum vorgesehenen Zeitpunkt mit mangelhaften hygienischen Bedingungen vor Ort begründet. Der rot-weiß-roten Olympiahoffnung droht im Falle einer Beurteilung der Vorkommnisse als Verweigerung einer Kontrolle eine Sperre von bis zu zwei Jahren.

 Zur Klärung der Frage, ob Jukic am 24. Mai anlässlich einer Dopingkontrolle im Stadionbad Wien gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen hat, sei der betreffende Akt am Montag zur Verfahrenseinleitung an die zuständige Rechtskommission übergeben worden, so die NADA per Presseaussendung. Die Rechtskommission führt nun ein Beweisverfahren durch und wird innerhalb von acht Wochen eine mündliche Verhandlung abhalten.

"Erkenntnisse"
NADA-Chef Andreas Schwab machte gegenüber der APA keine Angaben zum Inhalt des Verfahrens, verwies aber auf gewonnene "Erkenntnisse" aus Protokollen und Aussagen der beteiligten Personen. "Der Ball liegt jetzt zu 100 Prozent bei der Rechtskommission", so Schwab. Diese habe zu entschieden, ob eventuell gegen die Reglements der NADA, Welt-Anti-Doping-Agentur und des Internationalen Schwimm-Verbandes verstoßen worden ist.

 Schwab strich neuerlich hervor, dass die Einleitung eines Verfahrens keinesfalls mit einer Vorverurteilung in Zusammenhang gebracht werden könne. Er habe Jukic zu Mittag über die Verfahrenseinleitung informiert, der Schwimmer habe "ruhig und gefasst gewirkt", so Schwab.

Jukic über Untersuchung froh
Jukic, gegen den keine Suspendierung ausgesprochen wurde und der deshalb weiter an Wettkämpfen teilnehmen darf, war für die APA nicht erreichbar. Er bewertet die erfolgte Verfahrenseröffnung in einer OSV-Aussendung aber positiv. "Ich bin froh, dass die NADA Austria die Sache lückenlos aufklärt. Mir ist wichtig, dass eine unabhängige Kommission einwandfrei feststellt, dass ich kein Fehlverhalten gesetzt habe", zitierte der Österreichische Schwimm-Verband (OSV) seinen Star.

Laut OSV sollen im Laufe des Verfahrens die "Ungereimheiten im Zusammenhang mit der Trainingskontrolle" geprüft werden. Für den OSV ist die "Faktenlage" klar: "Nach Prüfung der Sachlage steht für uns fest, dass Dinko Jukic keinerlei schuldhaftes Verhalten anzulasten ist", ließ OSV-Präsident Paul Schauer wissen. Aus Jukic' Sicht seien "die Voraussetzungen für eine, den NADA-Bestimmungen entsprechende Kontrollstation nicht gegeben" gewesen, so der Verband.

Der zweifache Kurzbahn-Europameister habe der geplanten Kontrolle im Wiener Stadionbad am Dienstag um 16.00 Uhr zunächst mittels Unterschrift zugestimmt, nahm dann aber davon Abstand und vereinbarte die Kontrolle mit den NADA-Mitarbeitern nach dem Training, hieß es in der Stellungnahme des Verbandes. Kurz vor Trainingsende um 18.45 Uhr seien die Tester dann aber gegangen und hätten die Kontrolle als verweigert protokolliert.

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