A1 Beachvolleyball Grand Slam in Klagenfurt. Spielercheck: Wer die Favoriten sind und was Österreichs Duos können.
Zehntausend Fans, ohrenbetäubende Schlachtgesänge und jeder Punkt wird mit Standing Ovations gefeiert. Österreichs Beachvolleyball-Ass Clemens Doppler bekommt Gänsehaut, sobald er den Centre-Court in Klagenfurt betritt. „Es ist“, schwärmt der Europameister ’07, „ein unglaubliches Gefühl, da draußen zu stehen. Da holst du das Letzte aus dir raus.“
Für Clemens Doppler und Partner Peter Gartmayer gibt es daher nur ein Ziel: Am Sonntag im Semifinale und Finale noch am Centre-Court zu stehen. Was das Turnier heuer besonders brisant macht: Klagenfurt ist das letzte Kräftemessen der Beach-Elite vor den Olympischen Spielen in Peking und damit der große Test für unserer Olympia-Teams Doppler/Gartmayer, Alex Horst und Flo Gosch und die Schwaiger-Schwestern Stefanie und Doris. Sara Montagnolli muss jedoch ohne Partnerin Sandra Swoboda baggern, die wegen einer Rückenverletzung pausieren muss. Montagnolli startet nun mit Kerstin Pichler.
Brasilianer große Favoriten
Österreich ist erstmals in der
Geschichte mit vier Teams bei Olympischen Spielen vertreten. „Und wir alle“,
so Doppler, „wollen den Kick, den wir hier bekommen, mit nach China nehmen.“
Besagten Kick wollen sie sich mit einem Top-Platz holen und der scheint
heuer in greifbarer Nähe. Wegen den Spielen fehlen einige der Top-Stars, wie
u.a. die Amerikaner Rogers/Dalhauser, sowie die Deutschen Teams
Brink/Dieckmann und Klemperer/Koreng. Trotz Absagen stehen immerhin noch 15
von 24 Olympioniken im 32er-Feld. Darunter auch die Goldfavoriten, das
Nr.-1-Team Emanuel/Ricardo (BRA). Die zweifachen Saisonsieger wollen in
Klagenfurt ihren Titel verteidigen. Ricardo, der seit 15 Jahren auf der Tour
spielt, gilt als der beste Spieler der Welt. Sein kongenialer Partner
Emanuel ist als weltbester Blockspieler gefürchtet. Der Publikumsliebling
gewann das Grand-Slam-Event in Kärnten ganze sechs Mal.
Die größten Herausforderer kommen aus den eigenen Reihen und heißen Harley /Pedro. Für die dreifachen Saisonsieger ist Klagenfurt wegen der verpassten Olympia-Qualifikation das Saison-Highlight. Zudem haben sie Edelfan Gustavo Kuerten auf der Tribüne sitzen. Der French-Open-Sieger ist mit Pedros Schwester, Beach-Beauty Carolina, liiert.
Weitere Anwärter auf die Klagenfurt-Krone sind die Russen Barsouk/Kolodinsky und die US-Boys Metzger/Williams. Doppler: „Diese Teams sind gegen uns die großen Favoriten, aber schlagen können wir jeden. Unser Ziel ist ein Top-5-Platz. Das gilt auch für die Spiele!“
Bei den Damen dreht sich durch das Fehlen der Olympiasiegerinnen May/Walsh, Goller/Ludwig und Pohl/Rau alles um die Brasilianerinnen. Das Nr.-1-Team sind Ana Paula und Shelda. Sie erreichten heuer bei jedem Turnier die Top Ten, sind aber – ebenso wie Harley/Pedro – nicht für Peking qualifiziert. Ihre schärfsten Konkurrentinnen sind Larissa/Juliana (BRA) und Arvanity/Karadassiou (GRE).
Top auch das Preisgeld: 600.000 US-Dollar werden unter den je 32 Teams verteilt. Die Sieger verdienen 43.500 Dollar.