Golf

Europa gewinnt Ryder Cup

Teilen

Nordire Mc Dowell fixiert knappen Sieg mit demletzten Putt.

Europas Golfer haben am Montag in Newport die USA im seit 1927 ausgetragenen Duell um den Ryder Cup enthront. Der Held in dem denkwürdigen Drama im walisischen Newport war der Nordire Graham McDowell, der mit dem letzten Putt für den 14,5:13,5-Triumph der Gastgeber in der 38. Auflage dieses prestigeträchtigsten Mannschaftswettbewerbs im Golf sorgte.

Sieg im Sonnenschein
Nach tagelangem Dauerregen siegte das Team von Kapitän Colin Montgomerie am Montag bei strahlendem Sonnenschein mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse.  "Es war das Größte in meiner Karriere. Unfassbar. Mehr geht nicht. Ich bin unglaublich glücklich", sagte US-Open-Sieger McDowell strahlend.

Premiere am Montag
Erstmals seit seiner Premiere musste das Finale mit den 12 Einzeln wegen der heftigen Regenfälle auf einen Montag verlegt werden. Den USA hätten als Titelhalter schon 14 der 28 zu vergebenden Punkte aus insgesamt 28 Matches zum Sieg genügt. Als McDowell den elften Titel für Europa im letzten von 28 Matches mit der letzten Ballumdrehung zum Par am 17. Grün sicherte, brachen alle Dämme.

Montgomerie überglücklich
Das Europa-Team lag sich in den Armen. Montgomerie ballte die Faust und umarmte nach seinem ersten Titel als Kapitän den 31 Jahre alten McDowell. "Es ist unbegreiflich. Ich muss jedem danken. Wir waren die Glücklichen. Es ist unglaublich." Dann genoss auch der Schotte das nicht enden wollende "Olé, olé" der 35 000 Zuschauer im Celtic Manor Resort von Newport.

USA geschockt
Die US-Spieler um den Weltranglisten-Ersten Tiger Woods standen wie erstarrt, als McDowell den unglücklichen Hunter Mahan mit 3:1 besiegte. Zuvor hatten es die Europäer spannend gemacht. Auch dem bis dahin ungeschlagenen deutschen Debütanten Martin Kaymer versagten im Einzel bei der bitteren Niederlage mit 4:6 gegen Dustin Johnson die Nerven.

Fans trieben Europa zum Sieg
Begleitet von den "Europe, Europe"-Gesängen der außer Rand und Band geratenen Fans spielte sich der Gastgeber in die richtige Stimmung, um nach der 11,5:16,5-Pleite 2008 in Kentucky "den Pott zurückzuholen". Nach den 16 Vierern hatte Europa noch 9,5:6,5 geführt. Montgomerie hatte entsprechend in seinem Taktikpuzzle Kaymer an Nummer 4 ins Rennen gegen den bis dahin punktlosen Dustin Johnson geschickt. Die Schlüsselposition war Kaymers Viererpartner Lee Westwood an Nummer eins gegen Steve Stricker zugedacht.

Der 37 Jahre alte sechsmalige Ryder-Cup-Routinier Westwood gab nach einer Führung bis zum 11. Grün das vermeintliche Schlüsselspiel gegen Woods-Partner Steve Stricker auf den letzten Löchern mit 1:2 noch aus der Hand.

Finish als Thriller
Als der Engländer Ian Poulter mit 5:4 gegen Matt Kuchar den ersten Konter setzte, kam Europa besser in Schwung. Der Nordire McIlroy rettete gegen den 2009-British-Open-Sieger Stewart Cink mit dem Remis wenigstens einen halben Punkt am letzten Loch. Der Brite Luke Donald ergatterte ein "1 auf" gegen US-Routinier Jim Furyk. Der Spanier Miguel Jiménez überraschte mit dem 4:3 gegen Bubba Watson. Das war aber nur scheinbar die Vorentscheidung.

Starker Woods reichte nicht
Tiger Woods konnte zwar nach dem Zwischenspurt mit drei Putts und einem Eagle bis zum 5:3 gegen Francesco Molinari die USA wieder heranbringen. Dabei sammelte Woods nach seiner Auftaktniederlage im Vierer erstmals in einem Ryder Cup drei Punkte und rechtfertigte seine Wild Card von US-Kapitän Corey Pavin. Aber im Schlussspurt war Europa nicht mehr zu halten. Der 39. Ryder Cup wird 2012 bei Chicago gespielt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.