"Fed-Express" ist nicht zu stoppen: Es ist sein 91. Karriere-Titel.
Roger Federer hat sein märchenhaftes Comeback nach einem halben Jahr Pause fortgesetzt. Der 35-jährige Schweizer holte am Sonntagabend nach dem Grand-Slam-Titel bei den Australian Open und dem Masters-1000-Titel in Indian Wells auch das 1000er-Event in Miami. 6:3,6:4 gewann Federer den Final-Hit gegen Rafael Nadal nach 1:35 Stunden und erhöhte auf nunmehr schon 91 Titel in seiner Karriere.
Nach dem knappen Halbfinal-Erfolg über Nick Kyrgios mit 7:6 im dritten Durchgang, gab es im Finale schon bald Klarheit über den Sieger. Federer untermauerte einmal mehr, dass er aktuell wohl der weltbeste Spieler ist. Mit Breaks zum 5:3 im ersten bzw. 5:4 im zweiten Satz behielt der Eidgenosse im ewigen Duell mit seinem Dauerrivalen Rafael Nadal schon zum vierten Mal en suite, zum dritten Mal in diesem Jahr die Oberhand. Er verkürzte im Head-to-Head auf 14:23.
Der ab Montag schon wieder Weltranglisten-Vierte hält bei einer großartigen 19:1-Saison-Bilanz. Immer wenn Federer so in ein Jahr gestartet ist, war er am Jahres-Ende die Nummer eins der Welt. Wenn sein Körper die Strapazen durchhält, ist ihm das auch erneut zuzutrauen.
Die Geschichte wiederholt sich
An jenem Ort, wo eine der größten Sportler-Rivalitäten überhaupt, nicht nur des Tennis-Sports, im Jahr 2004 begonnen hatte, drehte Federer das Rad der Zeit neuerlich zurück. Vor dreizehn Jahren hatte ein damals 17-jähriger Nadal in der dritten Runde einen 6:3,6:3-Erfolg über Federer gefeiert und ein Jahr später im Finale nach 2:0-Satzführung noch in fünf Sätzen verloren. Seither läuft Nadal dem ersten Titelgewinn in Miami hinterher.
"Gratuliere auch dir Rafa. Ich freue mich, dass wir beide hier sind. Hier, wo wir 2004 erstmals gegeneinander gespielt haben", sagte Federer in Richtung Nadal. "Wir hatten einige epische Matches, die ich nicht immer genossen habe", erklärte er schmunzelnd. "Ich habe dir schon 2005 gesagt, dass du hier sicher noch einmal gewinnen wirst. Und ich glaube es immer noch, dass du dieses Turnier gewinnen kannst. Du bist einfach zu gut, um es nicht zu schaffen."
Federer selbst freute sich freilich auch über seine eigene Performance. "Was für ein Start in dieses Jahr, ich kann es nicht glauben. Es waren fabelhafte Wochen für mich."
"Eines der besten Comebacks"
Nadal, der im Dreijahres-Rhythmus nach 2005, 2008, 2011 und 2014 auch 2017 hier im Finale stand, musste sich erneut mit Rang zwei zufriedengeben. "Alle drei Jahre bin ich hier in dieser Position, aber ich gewinne immer nur den kleineren Pokal. Ich werde es weiter versuchen. Hoffentlich muss ich nicht wieder drei Jahre warten, um in diese Position zu kommen", meinte Nadal.
Für Federer hatte Nadal bewundernde Worte. "Ich gratuliere dir, Roger. Was für ein toller Start in diese Saison. Das ist sicher eines der besten Comebacks überhaupt nach einer so langen Verletzungspause", konstatierte der Mallorquiner. "Es waren zwei sehr gute Wochen für mich, auch wenn ich heuer schon das dritte Mal gegen dich verloren habe." Nadal verbessert sich im Ranking ebenfalls als Fünfter zurück in die Top 5.
Federer macht nun eine etwas längere Pause und wird auch beim nächsten Masters-1000-Turnier in Monte Carlo auf Sand nicht antreten.