Roger Federer kehrt als Hattrick-Sieger nach New York zurück. Bei den Damen hat Titelverteidigerin Scharapowa leichte Auslosung.
Roger Federer könnte bei den am Montag so richtig beginnenden US Open neuerlich Geschichte schreiben. Der Weltranglisten-Erste, der bei der Generalprobe für Flushing Meadows in Cincinnati seinen 50. Turniersieg geholt hat und in Wimbledon mit fünf Titeln in Folge mit Björn Borg gleichgezogen hat, könnte als erster Spieler in der offenen Profi-Ära (seit 1968) die US Open zum vierten Mal en suite gewinnen.
Geheimtipp Djokovic
Einerseits hofft die Tennis-Welt auf die
Fortsetzung des großen Duells mit Rafael Nadal, andererseits hat sich
Wien-Starter Novak Djokovic zuletzt sehr gesteigert. Vergessen hat er die
Final-Niederlage in Montreal gegen den jungen Serben sicher nicht, doch
Federer vermag sich ja bei Grand-Slams besonders zu steigern. Und zuletzt
holte er sich in Cincinnati noch den Feinschliff.
Federer zuversichtlich
"Das war meine bisher beste Vorbereitung
auf die US Open überhaupt. Ich komme mit großer Zuversicht nach New York",
sagte der mittlerweile elffache Grand-Slam-Sieger nach seinem 50.
Turniererfolg. Im "Fernduell" mit seinem Freund, dem Golf-Superstar Tiger
Woods, ist Federer quasi ja wieder unter Zugzwang, Woods hatte beim
US-PGA-Championship seinen 13. Major-Titel geholt, der Schweizer möchte im
New Yorker Stadtteil Queens das Dutzend voll machen. Und den Rückstand auf
"Allzeit"-Rekordhalter Pete Sampras (14) auf zwei verkürzen.
"Easy going" bis zum Achtelfinale
Federer hat zum
"Aufwärmen" zunächst zwei Qualifikanten als Gegner, in der dritten Runde
könnte es gegen den US-Aufsteiger und Washington-Finalisten John Isner (USA)
etwas schwieriger werden. Erster Prüfstein dürfte im Achtelfinale entweder
der Franzose Richard Gasquet oder der Spanier Juan Carlos Ferrero werden, im
Viertelfinale winkt eine Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Andy Roddick.
Nadal hat es vermeintlich einfacher: Bei programmgemäßem Verlauf trifft er im Viertelfinale auf Fernando Gonzalez (CHI-7), im Halbfinale könnte es zum Schlager mit Djokovic kommen.
Bonus wartet
Federer und Scharapowa, die beide als Sieger der
US-Open-Series nach New York kommen, können ihre ohnehin schon übervollen
Konten gewaltig aufstocken. Neben dem Siegerscheck von jeweils 1,4 Mio.
Dollar bekämen beide als jeweilige Gewinner der US-Turnierserie im Sommer
auch noch einen Bonus in Höhe von einer weiteren Million: 2,4 Millionen
Dollar oder 1,77 Mio. Euro stehen für den Schweizer und die Russin also auf
dem Spiel.
Williams-Sisters schon am Sonntag
Bei den Damen sieht es für die
Titelverteidigerin und Nummer 2 des Turniers auch von der Auslosung her gut
aus, denn die topgesetzte French-Open-Siegerin Justine Henin hat mit
Australian-Open-Gewinnerin Serena Williams und Wimbledon-Triumphatorin Venus
Williams die wieder erstarkten Afro-Amerikanerinnen auf ihrer Seite der
Auslosung. Die beiden Williams-Sisters bestreiten übrigens schon am Sonntag
ihre Erstrunden-Partien, denn an diesem Abend wird der 50. Jahrestag des
historischen Triumphs von Althea Gibson bei den früheren US Open, den U.S.
Nationals, gefeiert. Serena war die erste dunkelhäutige Frau gewesen, die
seit Gibson die US Open gewonnen hat, Venus war die erste Afro-Amerikanerin
seit Gibson, die Wimbledon gewonnen hat.
Leichte Auslosung für sexy Maria
Die beiden Williams haben
zusammen schon 14 Grand-Slam-Titel geholt, beide triumphierten zweimal in
Flushing Meadows. In der Rasterhälfte von Henin befinden sich u.a. auch noch
die Serbinnen Jelena Jankovic und Ana Ivanovic. Die vielleicht gefährlichste
Spielerin auf Scharapowas Weg ins Halbfinale könnte ihre Landsfrau Anna
Tschakwetadse werden, ihre programmierte Halbfinalgegnerin - entweder Nadja
Petrowa (7) oder Swetlana Kusnezowa (4) - scheinen da die leichteren
Opponenten zu sein.
Mit Swarovski am Platz
Doch darüber machte sich Scharapowa
zunächst keine Gedanken, schließlich gibt es ja auch noch andere Dinge als
Tennis - nämlich Mode. Die Ex-Freundin von Maroon-5-Sänger Adam Levine liebt
New York, daher hat sie sich in Zusammenarbeit mit Nike für ihr neues
Tennis-Outfit von der Skyline inspirieren lassen. Das Design wurde am
Mittwoch auf dem Dach des Rockefeller Centers erstmals präsentiert, eine
"graphische Interpretation" der Skyline ist auf ihren Kleidern zu sehen. Sie
hat wieder ein (diesmal schwarz-weißes) Tages- und ein (nun rotes)
Nacht-Kleid für die Night Sessions. Und auch die österreichische Firma
Swarovski hatte dabei ihre Hände im Spiel, denn in dem Design sind nicht
weniger als 600 Swarovski-Kristalle eingearbeitet. Sehen
Sie hier die Fotos der Präsentation.