US-Golfer Justin Thomas hat zum insgesamt zweiten Mal nach 2017 die PGA Championship gewonnen.
Der 29-Jährige setzte sich beim zweiten Golf-Major des Jahres am Sonntag (Ortszeit) in Tulsa im Stechen über drei Extra-Löcher gegen seinen Landsmann Will Zalatoris durch. Der Burgenländer Bernd Wiesberger verbesserte sich am Finaltag mit einer Par-Runde von 70 um sechs Plätze auf Endposition 30, sein Landsmann Sepp Straka landete durch eine 76 als 78. am Ende des Wochenendfeldes.
Thomas und Zalatoris hatten nach vier Runden je 275 Schläge aufgewiesen. Für seinen 15. Sieg auf der PGA-Tour bekam Thomas die Wanamaker-Trophäe und einen Scheck in Höhe von 2,7 Mio. Dollar (2,55 Mio. Euro) überreicht. Der 29-Jährige hatte am Schlusstag im Southern Hills Country Club eine grandiose Aufholjagd hingelegt. Mit sieben Schlägen Rückstand war er auf den nach drei Runden führenden Chilenen Mito Pereira in den Finaltag gegangen.
Dank einer 67er-Schlussrunde auf dem Par-70-Kurs schaffte er es ins Stechen. "Ich kann nicht glauben, dass ich mich in einem Play-off wiedergefunden habe", sagte Thomas. Pereira hingegen hielt dem Druck nicht stand und fiel nach einer 75 auf Rang drei zurück. Dabei war er in Führung gelegen, als alle anderen Flights schon im Clubhaus waren. Doch am letzten Loch fabrizierte der Südamerikaner ein Doppelbogey. Mit ihm Dritter wurde Cameron Young (USA).
Pereira überraschte
Der 27-jährige Pereira hätte als Weltranglisten-1000. der überraschendste Sieger der vergangenen 18 Jahre bei einem Major-Turnier werden können. Das entscheidende Doppelbogey mit einem Schlag ins Wasser war sein einziger doppelter Schlagverlust im Turnier. Der US-Amerikaner Todd Hamilton hatte als davor ähnlich krasser Außenseiter das British Open 2004 gewonnen. Pereira: "Ich war sehr nervös. Ich wünschte, ich könnte das Loch noch einmal spielen."
Wiesberger acht Schläge hinter Sieger
Wiesberger leistete sich drei Bogeys, dieses Manko machte er mit drei Birdies wett. Er war seine zweitbeste Runde bei diesem Major, am Freitag hatte er sich mit einer 67 in die Top 20 verbessert. Am Ende fehlten ihm nur acht Schläge auf den Sieger. Straka war nach der Startrunde vor Wiesberger gelegen, fiel dann sukzessive zurück. Mit 298 Schlägen benötigte er 15 mehr als Wiesberger. Auch am Sonntag blieb dem 29-Jährigen ein Doppelbogey nicht erspart.
Neben Thomas auch im Mittelpunkt stand sein Caddie Jim "Bones" Mackay. Er hatte 25 Jahre lang und bis 2017 an der Seite von Phil Mickelson gearbeitet. Mickelson war Titelverteidiger, verzichtete diesmal aber auf ein Antreten. "Er hat einen sagenhaften Job gemacht", bedankte sich Thomas bei Mackay, seit Herbst des vergangenen Jahres an seiner Seite und auch sein Berater. "Es ist ein unglaublicher Teamerfolg für uns."
Woods musste aufgeben
US-Superstar Tiger Woods war wegen zu großer Schmerzen im rechten Bein nicht mehr zur Finalrunde angetreten. Der 46-Jährige gab zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere bei einem Major-Turnier auf. Für den 15-fachen Major-Sieger war es erst das zweite PGA-Turnier seit seinem schweren Autounfall im Februar 2021, bei dem er sich sein rechtes Bein mehrfach gebrochen hatte.
In der Weltrangliste hielt der am Cut gescheiterte US-amerikanische Masters-Sieger Scottie Scheffler vor dem Spanier Jon Rahm die Spitzenposition. Thomas rückte um vier Plätze auf Rang fünf vor, Zalatoris gewann 16 Plätze und ist nun 14. Straka machte trotz seines schwachen Abschneidens einen Rang gut und ist 52., rangiert damit drei Plätze hinter dem um 51 Ränge verbesserten Pereira. Wiesberger blieb auf Position 87.