Angesichts der drohenden Insolvenz des polnischen Champions-League-Clubs KS Kielce sieht der Geschäftsführer Viktor Szilagyi vom THW Kiel die Europäische Handballföderation (EHF) gefordert.
"Ich bin überzeugt davon, dass wir ein Kontrollsystem brauchen, in dem die Clubs zumindest nachweisen müssen, dass sie ihre Spieler regelmäßig bezahlen – auch den Spielern zuliebe", sagte der ehemalige österreichische Teamkapitän den "Kieler Nachrichten".
In Deutschland gebe es ein Lizenzierungssystem, "in dem wir nachweisen müssen, was wir einnehmen und was wir ausgeben. Wir konkurrieren international aber mit Vereinen, bei denen das undurchsichtig ist", sagte der 44-Jährige und verwies auf das Beispiel Kielce. "Es ist noch nicht lange her, dass Kielce Verträge mit wahnsinnig langen Laufzeiten abgeschlossen und weitere Top-Stars verpflichtet hat, und ein paar Monate später kommen solche Probleme ans Tageslicht."
Der deutsche Rekordmeister THW Kiel spielt am Donnerstag (18.45 Uhr) gegen KS Kielce. Schon 2018 und 2020 war der Verein in Schwierigkeiten geraten. Vor eineinhalb Monaten verlor der Club einen seiner Hauptsponsoren. Nun droht die Insolvenz und der Ausverkauf beim Champions-League-Sieger von 2016. Bis Ende März will KS Kielce nach eigenen Angaben entscheiden, ob überhaupt und wo der Club in der kommenden Saison spielt. Kielce liegt 170 Kilometer südlich von Polens Hauptstadt Warschau.