Hörsturz

Leichter Aufwärtstrend bei Knowle

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"Höre wie durch einen Schleier" - gesundheitlicher Zustand des US-Open-Siegers zeigt leicht bergauf.

Rund eine Woche nach den ersten Anzeichen und fünf Tage nach seiner Aufnahme in eine Wiener Privatklinik steht Julian Knowle eigentlich immer noch ein bisschen unter Schock. Bei dem 33-jährigen Vorarlberger war vergangenen Freitag bei einer zweiten Untersuchung bei Frau Dr. Berit Schneider-Stickler, die Gemahlin von ÖFB-Präsident Friedrich Stickler, ein Gehörsturz im linken Ohr konstatiert worden.

"Es tut sich ein bisschen was"
"Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ich habe heute den ersten Hörtest seit Montag gemacht und der war etwas besser", meinte Julian Knowle Mittwochnachmittag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Endlich tut sich ein bisschen etwas, bis gestern hat es fast keine Besserung gegeben." Bei dem Doppel-Weltranglisten-7. ist nun die Sorge um eine baldige Genesung freilich vorrangig, der Turnierplan 2008, der vorläufig einmal um Doha reduziert wurde, ist jetzt sekundär.

Angst
"Die Angst ist das große Problem, denn es ist ja nicht hundertprozentig, dass es wieder weg geht", gestand Knowle. Es gibt verschiedene Arten von Gehörstürzen, bei ihm handle es sich nicht etwa um Tinnitus, oder dass er gar nichts mehr hören könnte. "Es ist so ähnlich wie wenn einem im Flugzeug die Ohren zugehen und dann nicht mehr aufgehen. Ich höre alles wie durch einen Schleier."

Infusionen
Behandelt wird Knowle derzeit mit einer Infusionstherapie, die hauptsächlich durchblutungsfördernd ist. "Aber es ist nicht wissenschaftlich erwiesen, dass es hilft", weiß Knowle. Zusätzlich wird er noch mit der aus der Osteopathie stammenden cranio-sakralen Behandlungsmethode im Bereich der Halswirbelsäule behandelt.

Handy-Verbot
Das Handy verwendet Knowle derzeit nur zum SMS-Versand, wegen der Frequenzen ist es ihm sonst untersagt. Auch in Sachen Festnetz-Telefonie ist er sehr wählerisch, denn die Erholung steht freilich im Vordergrund. Bis zum Ende der Woche muss der Vorarlberger mit Wohnsitz in Wien auf jeden Fall mit der Infusionstherapie weitermachen. Die Ursache liegt beim sensiblen ÖTV-Davis-Cup-Spieler wohl im mentalen Bereich. "Ich muss ehrlich sagen, ich war unter dem Jahr vom Stress her schon einige Male über dem Limit. Im Sommer habe ich ein leichtes Burn-out gehabt, auch wenn die Erfolge natürlich geholfen haben." Mental sei das Jahr das schwerste gewesen, weil man sich freilich auch selbst ordentlich unter Druck setze.

"Muss auch Nein sagen können"
Für die Zukunft betrachtet der US-Open-Doppel-Sieger dies als einen "Warnschuss". "Man muss auch Nein sagen können. Ich betrachte es auch als ein Riesenglück, dass ich jetzt in Österreich bin." Die Australian Open möchte er freilich unbedingt bestreiten, das Fliegen sollte bei Verschwinden der Symptome laut Ärzten kein Problem sein. Doch Knowle wird den Trip nicht um jeden Preis machen. "Wenn die Behandlung drei Wochen dauert, dann dauert es eben drei Wochen. Jetzt geht es um etwas anderes."

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