Österreicher steht mit seinem polnischen Doppepartner bereits im Viertelfinale. Im Herren-Bewerb hat es hingegen Topstar Andy Murray erwischt.
Der Steirer Oliver Marach steht im Doppel-Viertelfinale der Tennis-Australian-Open. Der Grazer besiegte am Montag im Achtelfinale gemeinsam mit dem Polen Lukasz Kubot die Lokalmatadore Carsten Ball/Chris Guccione 6:2,6:4. Das Duo spielt nun am Dienstag gegen die als Nummer sechs gesetzten Polen Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski um den Halbfinal-Einzug. Außerdem werden am Dienstag die Gegner von Jürgen Melzer und Dominika Cibulkova (SVK) im Mixed-Viertelfinale ermittelt.
Harter Kampf
Für den 28-jährigen Marach und den 26-jährigen Kubot
war es nach ihrem Erfolg gegen die topgesetzten Daniel Nestor/Nenad Zimonjic
(CAN/SRB) kein einfaches Spiel. Starker Wind, der harte Aufschlag der beiden
Widersacher, und die große Unterstützung für die einheimische Kombination am
Nationalfeiertag "Australia Day" erschwerten die Aufgabe. Das
österreichisch-polnische Duo ließ sich aber nicht stören.
"Wir haben bis Mitte des zweiten Satzes sehr gut gespielt, dann aber etwas nachgelassen", analysierte Marach. "Es ist aber toll, dass wir den Erfolg gegen Nestor/Zimonjic bestätigen konnten. Oft lässt man nach einem solchen Sieg etwas nach, aber das ist uns überhaupt nicht passiert."
Noch höhere Ziele
Mit dem Erreichen der Runde der letzten
Acht soll aber noch nicht Schluss sein. "Die Polen haben einen Spieler
sicher im Semifinale, hoffentlich kommt noch ein Österreicher hinzu", sagte
Marach angesichts der rein-polnischen Gegnerschaft. Für Marach ist klar:
"Wir sind froh, aber noch nicht zufrieden."
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Titel-Mitfavorit Andy Murray ist am Montag im Achtelfinale der Australian Open ausgeschieden. Der als Nummer vier gesetzte Brite unterlag dem auf Position 14 geführten Spanier Fernando Verdasco 6:2,1:6,6:1,3:6,4:6 und bezog damit seine erste Saison-Niederlage. Davor hatte er elf Matches gewonnen. Souverän ins Viertelfinale zog der topgesetzte Spanier Rafael Nadal ein, bei den Damen kamen u.a. Serena Williams (Nr. 2) und Jelena Dementjewa (4) unter die letzten Acht.
Erfolgslauf brutal gestoppt
Zu Beginn seiner 3:12 Stunden
dauernden Partie agierte Murray souverän. Er hatte zwar Breakbälle
abzuwehren, entschied den Eröffnungssatz aber dennoch klar für sich. Dann
kam Verdasco aber immer besser ins Spiel und stellte seine hervorragende
Form erneut unter Beweis. Er hatte in den ersten drei Partien nur 12 Games
abgegeben, so wenige wie nie einer vor ihm in der "Open Era" und ließ sich
danach von Murray auch nach 1:2-Satzrückstand nicht beeindrucken.
Verdasco fitter
Zum Schluss war Verdasco deutlich fitter als der
Schotte, den viele als Topfavoriten eingestuft hatten, und nutzte seinen
dritten Matchball. Verdasco befindet sich seit November im Hoch: Zuerst war
er maßgeblich am Davis-Cup-Gewinn von Spanien beteiligt, später erreichte er
das Finale von Brisbane und steht nun in seinem ersten Major-Viertelfinale.
Es hat sich offensichtlich ausgezahlt, dass er über die Festtage bei Andre
Agassis ehemaligem Fitnessguru Gil Reyes trainierte.
Murray war mit einer leichten Erkrankung angetreten, zeigte sich aber als fairer Verlierer. "Ich fühlte mich nicht schlecht. Ich hatte meine Chancen, aber er hat zu gut gespielt. Er hat so gut serviert, sein Percentage war eindrucksvoll." Verdasco war über seinen Sieg entzückt. "Es war eines meiner größten Ziele, einmal in ein Grand-Slam-Viertelfinale zu kommen. Ich habe sehr viel Selbstvertrauen und fühle mich fit."
Nächster Gegner Tsonga
Verdasco trifft nun auf
Vorjahres-Finalist Jo-Wilfried Tsonga. Der als Nummer fünf eingestufte
Franzose ließ dem US-Amerikaner James Blake (Nr. 9) keinen Satz, siegte
6:4,6:4,7:6(3). Tsonga hatte vor dem Turnierstart wegen einer Rückenblessur
eine Absage erwägt, nun ist er nur noch zwei Siege von der Wiederholung
seines Vorjahreserfolgs entfernt. Im Viertelfinale stehen nun Sieben der Top
Acht, nur Verdasco fällt aus der Reihe.
Nadal fährt über Gonzalez drüber
Denn auch Rafael
Nadal ist weiter auf Kurs. Der Weltranglisten-Erste ließ dem müden Chilenen
Fernando Gonzalez keine Chance und siegte sicher 6:3,6:2,6:4. "Ich spiele
gut und hoffe, dass es so weiter geht", sagte der 22-jährige Spanier, der
einzige Viertelfinalist noch ohne Satzverlust. Sein nächster Widersacher ist
der Franzose Gilles Simon (Nr. 6), der im Duell mit seinem Landsmann bzw.
Stefan-Koubek-Bezwinger Gael Monfils (Nr. 12) davon profitierte, dass sein
Freund nach drei Sätzen wegen einer Handgelenkverletzung aufgeben musste.
Aufgaben
Außerdem wurden zwei weitere Matches vorzeitig beendet.
Serena Williams profitierte von der Aufgabe von Wiktoria Asarenka (Nr. 13)
beim Stand von 3:6,4:2, die Weißrussin klagte über Übelkeit. Williams trifft
nun auf Swetlana Kusnezowa (Nr. 8). Die Russin kam dank der Aufgabe ihrer
Gegnerin Jie Zheng weiter. Die Chinesin (Nr. 22) musste bei einem
1:4-Rückstand ebenfalls wegen einer Verletzung am Handgelenk aufgeben.
Dementjewa setzt Erfolgsserie fort
Ebenso im Viertelfinale steht
Jelena Dementjewa. Die als Nummer vier gesetzte, heuer noch ungeschlagene
Russin setzte sich gegen die Slowakin Dominika Cibulkova (Nr. 18) 6:2,6:2
durch und spielt nun gegen Venus-Williams-Bezwingerin Carla Suarez-Navarro.
Sie setzte sich in einem spanischen Duell mit Anabel Medina Garrigues (Nr.
21) 6:3,6:2 durch.