BA-Trophy

Melzer nach toller Leistung im Viertelfinale

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Jürgen Melzer besiegte Joan Carlos Ferrero, nun trifft er auf Feliciano Lopez.

Jürgen Melzer hat am Donnerstag rund 5.500 Zuschauer und wohl auch ein bisschen seinen Gegner ins Staunen versetzt: Der 27-jährige Niederösterreicher präsentierte sich in Überform und erreichte zum dritten Mal nach 2002 und 2006 das Viertelfinale in Wien. Melzer besiegte Juan Carlos Ferrero nach 1:37 Stunden mit 7:6(4),6:3 und trifft am Freitag (3. Match nach 15:00 Uhr) mit dem Wien-Sieger 2004, Feliciano Lopez, auf einen weiteren Spanier.

Melzer hat nun die Chance, als erster Österreicher seit Stefan Koubek 2001 (Aus gegen Guillermo Canas) wieder ein Einzel-Halbfinale in der Wiener Stadthalle zu erreichen. Sollte er sich durchsetzen, träfe er entweder auf Philipp Petzschner (GER) oder Carlos Moya (ESP). Also da wäre auch danach einiges drin für den Deutsch Wagramer.

Selten sah man Melzer nach einem Sieg so befreit lächeln wie nach diesem Match bei der Bank-Austria-Trophy. "Ich habe vom ersten bis zum letzten Punkt hervorragendes Tennis gespielt und selbst in den brenzligen Situationen wie im Tie-Break immer das Risiko genommen. Es ist alles aufgegangen und da macht es Spaß, da draußen zu stehen", freute sich Melzer, der nach dem Kitzbühel-Finale heuer auch in Wien groß aufgeigt.

"Ich habe schon beim Einschlagen ein sehr gutes Gefühl gehabt und das hat sich dann fortgesetzt. Ich habe wirklich versucht, ihm so wenig Rhythmus wie möglich zu geben; immer der Erste zu sein, der das Tempo übernimmt. Das ist mir über zwei Sätze sehr gut gelungen."

Der erste Satz war ein ausgeglichener und ging ohne Aufschlagverlust ins Tie-Break. In diesem lag Melzer rasch 3:0 voran und unter dem Jubel der Zuschauer ließ er sich diesen Vorteil auch nicht mehr nehmen. Im zweiten Durchgang stellte Melzer nach einem Break auf 2:0, musste zum 1:2 das einzige Mal seinen Aufschlag abgeben, um sich gleich danach erneut ein Break zu sichern. "Auch als ich das Rebreak bekommen habe, war ich sofort wieder da und das waren halt Sachen, die mir in der Vergangenheit vielleicht nicht so oft gelungen sind. Ich glaube schon, dass ich im Moment so gut spiele wie nie zuvor."

Wohl wissend, dass die Auslosung danach keine schlechte wäre, wollte er sich den Fokus auf das Match gegen Lopez aber nicht stören lassen. Auch wenn er gegen den Weltranglisten-45. (ein Platz hinter Ferrero - Anm.) eine 2:0-Bilanz hat, bei den US Open vor wenigen Wochen hatte Melzer schwer zu kämpfen. "Bei den US Open haben wir uns fünf Sätze bekriegt. Ich hab dort das Gefühl gehabt, dass ich zwar gut gespielt hab, aber noch nicht so gut wie in den Runden danach. Er bricht halt leider auch den Rhythmus, aber sein Slice rutscht hier nicht so weg wie in New York."

Ein Sieg über Lopez wäre der nächste Sieg über einen Wien-Sieger, weiß Melzer, der in Runde 1 den zweifachen Wien-Triumphator Ivan Ljubicic ausgeschaltet hatte.

Natürlich sieht unabhängig vom Ausgang am Freitag die Zukunft für Melzer derzeit sehr gut aus. Wo er sich, wenn er so weiter spielt, in einem Jahr sieht? "Ich hoffe, dass es in die ersten 20 führt. Dann wird man weitersehen, weil man bei den großen Turnieren auch Glück braucht. Wenn ich mich so weiterentwickle und verletzungsfrei bleibe, habe ich eine gute Chance, in den Top 20 zu stehen, vielleicht auch schon ein bisserl früher."

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