Niederösterreicher erwartet sich weitere Ranking-Verbesserung und sieht gute Chancen im Daviscup.
Dem Niederösterreicher Jürgen Melzer eröffnen sich in der heurigen Tennis-Saison große Möglichkeiten. Seit Montag erstmals in den Top 30, ist zumindest vorläufig ein weiterer Vorstoß in der Weltrangliste zu erwarten. Und im Daviscup bietet sich beim nächstwöchigen Heim-Duell mit Argentinien in Linz eine gute Chance, erstmals seit 1995 ins Viertelfinale zu kommen. Daher bereitet sich Melzer derzeit besonders intensiv auf den Team-Wettkampf vor.
Im Sportpark Wien-Süßenbrunn trainiert der 25-Jährige auf exakt jenem schnellem Supreme-Court, auf dem es von Freitag bis Sonntag nächster Woche (9.-11. Februar) gegen die Südamerikaner um den Aufstieg geht. "Der Ball hat da einen flachen Absprung, nimmt den Schnitt gut an. Er kommt uns sicher mehr entgegen als dem Gegner", erklärte Melzer am Dienstag bei einer Pressekonferenz. "Man muss da viel Druck machen, das ist gut für mein Spiel."
Wieder in Form
Auch Selbstvertrauen brauche man auf diesem Belag,
und davon will der Wahl-Wiener derzeit reichlich besitzen. Melzer: "Ich habe
meine Form vom Jahres-Abschluss wieder gefunden." Der vor dem
Sydney-Halbfinale vor knapp drei Wochen eingefangene Magen-Darm-Virus ist
indes vergessen. "Ich habe derzeit keine Timing-Probleme. Im Ranking kann es
einmal bis April nur nach oben gehen, bis dahin sind keine Punkte zu
verteidigen."
Quartett für Daviscup fix
Gegen Argentinien geht es zwar
nicht um Punkte für das Entry-Ranking, aber neben dem Weiterkommen auch um
Ehre und Prestige. "Wir haben eine gute Chance, die dürfen wir uns nicht
nehmen lassen", meinte der Bukarest-Turniersieger vom September 2006. "Mit
einem Erfolg besteht die Chance, unseren Sport in die Öffentlichkeit zu
transportieren." Dazu sollen auch Stefan Koubek, Oliver Marach und Julian
Knowle beitragen.
Dieses Quartett nominierte ÖTV-Daviscup-Kapitän Gilbert Schaller am Dienstag offiziell, Alexander Peya wird als Sparringpartner kommen. Bei den Argentiniern erwartet Melzer nach der Absage von Star David Nalbandian nicht den Weltranglisten-29. Jose Acasuso im Einzel. "Ich denke, Guillermo Canas ist der gefährlichste Spieler", urteilte Melzer. "Und sonst rechne ich eher mit einem Einzel-Einsatz von (Anm.: Juan Martin) del Potro." Das logische Doppel würden dann Acasuso und Sebastian Pietro bilden.
Chancen im Doppel
Vor diesem Duo ist Melzer nicht bang, bildet er
doch mit Julian Knowle ein Weltklasse-Doppel. "Auch wenn wir zuletzt nicht
viel miteinander gespielt haben, wir sind eingespielt." So hält es der 19.
im Doppel-Ranking auch für realistisch, sich heuer mit Knowle für den
Masters-Cup zu qualifizieren. "Das ist aber nicht mein dezidiertes Ziel, das
Einzel ist wichtiger. Da ist das Ziel, zu Jahresende auf 20 bis 25 zu
stehen. Alles andere wäre Berufsverfehlung."