5:0-Triumph

Muster nimmt seinen Hut

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Österreich gewinnt auch die beiden Einzel am Sonntag. Aber: Thomas Muster gibt als Daviscup-Kapitän auf.

Österreichs Daviscup-Team spielt auch 2007 in der Weltgruppe mit, Thomas Muster wird dies allerdings nur noch als externer Beobachter erleben. Julian Knowle und Jürgen Melzer sorgten am Samstag im Weltgruppen-Playoff gegen Mexiko in Pörtschach mit einem mühevollen 6:3,5:7,7:5,7:6(3)-Sieg nach 3:27 Stunden für eine uneinholbare 3:0-Führung. Muster gab im Anschluss an dieses Match nach zwei Jahren als Kapitän seinen Rücktritt bekannt. Sein Nachfolger ist Gilbert Schaller, der ab Montag ÖTV-Sportdirektor und Daviscup-Kapitän in Personalunion ist. Am Sonntag stellten Rainer Eitzinger und Oliver Marach in den bedeutungslosen Schluss-Einzeln auf 5:0.

Entscheidung schon vor Monaten
"Ich habe schon vor einigen Monaten mit dem ÖTV-Präsidenten Wolner vereinbart, dass ich meinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Ich hoffe, dass ich dem Team etwas mitgeben habe können. Die zwei Jahre waren eine schöne Zeit" , verabschiedete sich Muster. Als eines der Motive gab er an, dass er über den Winter wieder vier bis fünf Monate in Australien weilen wird und sich auch verstärkt um seinen bald sechsjährigen Sohn kümmern will.

Außerdem könne man als Daviscup-Kapitän auch nicht so viel bewirken wie er gedacht hatte. Erfreut ist der frühere Weltranglisten-Erste darüber, dass er das Team als Weltgruppen-Mannschaft an seinen bereits präsentierten Nachfolger Gilbert Schaller übergeben konnte. Muster: "Ich wünsche dem Team alles Gute und hoffe, dass wir vielleicht einmal einen Erstrundensieg schaffen und uns eine Relegation ersparen."

Doppel entscheidet gegen Mexiko
Das Geschehen auf dem Platz in den fast dreieinhalb Stunden zuvor rückte auf Grund dieser Neuigkeiten freilich etwas in den Hintergrund. Die rot-weiß-rote Mannschaft hat den von der Öffentlichkeit erwarteten Sieg geschafft und dies vorzeitig.

Im Doppel hatten Knowle/Melzer allerdings mehr Mühe als angenommen. " Wir haben gewusst wie schwer es wird", sagte Knowle und auch Melzer sah es genauso. "Die zwei Mexikaner haben in der Jugend viele Turnier miteinander gewonnen. Ich bin froh, dass wir es noch in vier Sätzen beenden konnten." Muster war in seiner letzten Analyse als Kapitän erfreut, dass die Entscheidung schon am Samstag gefallen ist. "Wir können froh sein, dass es 3:0 steht. Es hat zwei knappe Partien gegeben, jene von Marach und das Doppel. Jetzt hoffen wir auf ein gutes Los für das nächste Jahr. "

Schaller neuer Chef
Ein Los, das bereits Schaller als neuer Kapitän kommentieren wird. Der frühere Weltranglisten-17. sah die Entscheidung Musters aus zwei Blickwinkeln. "Als Sportdirektor bin ich natürlich nicht happy, dass Thomas Muster nicht verlängert. Er war eine Superlösung. Den Tom als Figur zu haben, war sehr wichtig. Etwas Besseres kann man sich nicht wünschen. Persönlich freue ich mich auf die Aufgabe und die Verantwortung."

Seine Funktion als Sportdirektor gehe mit jener des Kapitäns Hand in Hand. Ob er spezielle Visionen für seine Tätigkeit habe? "Ich kann nichts neu erfinden. In dieser Daviscup-Woche ist das Team wichtig, eine gute Atmosphäre ist das Wichtigste für mich", sagte Schaller. Für den ÖTV-Präsidenten Prof. Ernst Wolner war Schaller die erste Wahl nach der Entscheidung Musters. "Meine Kriterien waren, es soll ein neutraler Mann sein, mit Daviscup-Erfahrung und er soll einen guten Umgang mit den Leuten haben." Diese Punkte waren von Schaller erfüllt, mit dem sich Wolner auch schnell einig war.

Eitzinger und Marach gewinnen
Da die Sonntags-Einzel nur mehr statistische Bedeutung haben, gab Noch-Boss Muster der Jugend eine Chance. Im ersten Einzel durfte Rainer Eitzinger ran und der Bursche machte seine Sache gut: 6:3, 6:1 gegen Daniel Garza. Im Anschluss daran schoss Oliver Marach Carlos Palencia mit 6:0, 6:1 vom Platz. Endstand zwischen Österreich und Mexiko daher 5:0.

ÖSTERREICH - MEXIKO - Weltgruppen-Playoff - Endstand 5:0 (Pörtschach, Sand):
Freitag
Oliver Marach - Bruno Echagaray 6:2,4:6,7:6(4),6:3
Jürgen Melzer - Santiago Gonzalez 6:2,6:1,6:1

Samstag
Julian Knowle/Melzer - Echagaray/Gonzalez 6:3,5:7,7:5,7:6(3)

Sonntag
Rainer Eitzinger - Daniel Garza 6:3,6:1
Oliver Marach - Carlos Palencia 6:0,6:1

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