Ex-Radstar Bernhard Kohl über die Zeit nach seiner Doping-Sperre.
ÖSTERREICH: Herr Kohl, lange nichts mehr von Ihnen gehört. Wie geht es
Ihnen?
Bernhard Kohl (27): Mir geht es gut, danke. Ich
konzentriere mich auf die Zukunft und schaue, was sie mir bringen könnte.
Irgendwann wird es dann eine Pressekonferenz geben, wo alles bekannt gegeben
wird. Wir haben einiges in Planung.
Heißt das, dass Sie sogar an ein Comeback im Radrennsport denken?
Es ist noch früh, aber ich schließe nichts aus. Wir schauen, wie es im
Moment mit den Teams ausschaut, und überprüfen alle Möglichkeiten. Im
Prinzip ist es ja nicht mehr so lange bis zum Ende meiner Sperre. Sie endet
genau am Starttag der Tour de France im nächsten Jahr.
Trainieren Sie eigentlich noch?
Einen gewissen Level wollte
ich sowieso halten. Sport hat mir schon immer Spaß gemacht, warum sollte ich
plötzlich damit aufhören.
Befürchten Sie eigentlich noch finanzielle Rückforderungen von
ehemaligen Sponsoren?
Die Werbung, für die ich bezahlt worden
bin, die wurde von mir auch erbracht, so glaube ich nicht, dass es noch zu
Rückforderungen kommen wird. Außerdem habe ich das Preisgeld von der Tour de
France erst gar nicht überwiesen bekommen, also kann ich auch hier nichts
zurückzahlen. Gott sein Dank gibt es nach wie vor Sponsoren, wie zum
Beispiel das Autohaus Skoda Simon, die voll hinter mir stehen.
Womit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt? Könnten Sie nicht in Ihren
Brotberuf als Rauchfangkehrer zurückkehren?
Ich höre mir im
Moment alles an. Aber als Rauchfangkehrer werde ich wahrscheinlich nicht
mehr arbeiten. Da gibt es noch einige andere Möglichkeiten. Wir sind gerade
dabei, verschiedene Optionen zu prüfen, wie ich meine Zukunft gestalten
werde.
Sind Sie noch mit Ihrer Freundin Tatjana zusammen?
Natürlich.
Sie steht voll und ganz hinter mir. Das hilft mir sehr.