Vorarlbergerin scheitert in drei Sätzen an der Schweizerin Timea Bacsinszky.
Mit Tamira Paszek ist am Montag nach Yonne Meusburger die zweite Österreicherin bei den Tennis French Open in Paris ausgeschieden. Die 17-jährige zeigte sich gegenüber ihren vergangenen Auftritten verbessert, musste sich gegen die Schweizerin Timea Bacsinszky aber nach hartem Kampf 6:1,3:6,3:6 geschlagen geben. Paszek blickt trotz zuletzt schwacher Leistungen und der Auftaktniederlage optimistisch in die Zukunft.
Schlechte Beinarbeit
Die Vorarlbergerin weiß, warum sie nach sehr
gutem Beginn zurückgefallen ist: "Schuld, warum ich nicht gewonnen habe, war
die Beinarbeit. Ab 1:1 im zweiten Satz war die einfach nicht mehr gut
genug." Dass puncto Fitness weiterhin Aufholbedarf besteht, ist ihr ebenso
bewusst: "Ich habe schon gewusst, dass man innerhalb von zwei Wochen kein
ganzes Haus wieder aufbauen kann. Ich bin zwar enttäuscht, die wichtigste
Erkenntnis ist aber, dass es mir Spaß macht. Ich weiß, woran ich arbeiten
muss."
Guter Start
Dabei schien das Match zu Beginn ganz nach dem
Geschmack der Vorarlbergerin zu laufen. Nachdem Paszek ein Marathongame zum
2:1 für sich entschied, war der Widerstand der um ein Jahr älteren
Bacsinszky vorerst gebrochen. Paszek agierte von der Grundlinie druckvoll
und sicher, ihre Gegnerin ließ diese Sicherheit im ersten Durchgang hingegen
völlig vermissen.
Danach gewann das Spiel zunehmend an Niveau. Verantwortlich dafür war vor allem Bacsinszky, die ihre Fehlerquote deutlich reduzierte und immer wieder mit unerreichbaren Stoppbällen punktete. Ein Break zum 3:4 brachte Paszek erstmals in Rückstand, ein weiteres hartumkämpftes Aufschlagsspiel den Satzausgleich für die Schweizerin. Mit dem Selbstvertrauen im Rücken wirkte Bacsinszky verglichen zum ersten Satz wie ausgewechselt.
Kampfgeist
Paszek wurde von Bacsinszky im Entscheidungsdurchgang
von Beginn an unter Druck gesetzt und sah sich schnell mit einem 0:3- und
1:4-Rückstand konfrontiert. Aber die Dornbirnerin hielt dagegen, kämpfte
sich trotz sichtlich konditioneller Probleme mit dem Rebreak zum 3:4 zurück
ins Match. Prompt kassierte Paszek aber einen zweiten Aufschlagverlust und
Bacsinszky verwertete nach 1:54 Stunden ihren zweiten Matchball.
Zuversichtlich
Trotz der Niederlage geht Paszek aber
zuversichtlicher an ihre nächsten Aufgaben heran: "Nach der Niederlage in
Rom hat es bei mir 'klick' gemacht im Kopf. Ich bin aufgewacht aus dem Traum
der letzten sechs Monate und da hab ich mir gesagt 'morgen beginnt ein neues
Leben." Paszek hat sich in diesem "neuen Leben" nach zwei Trainerwechseln
und privaten Problemen wieder alter Stärken besinnt.
Hartes Training
"Mein Ziel war, einfach wieder hart zu
trainieren, das Trainingspensum, welches ich in den letzten sechs Monaten
durch Motivationsprobleme und persönliche Probleme nicht vollbracht habe,
wieder aufzuholen. Ich wollte wieder sechs Stunden täglich am Platz stehen,
rechts und links rennen, mein Fitnessprogramm durchziehen und am Ende des
Tages einfach so am Ende zu sein, dass ich sagen kann 'Ich bin am Ende, aber
ich bin happy."
Jetzt geht es mir sehr, sehr gut. Es ist das erste Mal seit langer Zeit, dass ich sagen kann, ich bin glücklich und zufrieden. Ich habe mehr Spaß am Tennis als je zuvor. Ich genieße jedes Training und jede Minute, die ich am Platz stehen kann", so Paszek, die in Roland Garros noch im Doppel und Mixed-Doppel antritt. Ihr weiterer Turnierplan führt sie über Birmingham nach Wimbledon.