"Unwiderlegbare Beweise"

Rad-Olympiasieger unter Betrugsverdacht

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Staatsanwaltschaft wirft Winokurow Sportbetrug vor: 150.000 Euro für Sieg bei Klassiker.

Die Staatsanwaltschaft von Padua ermittelt gegen Rad-Olympiasieger Alexander Winokurow wegen des Verdachts des Sportbetrugs. Der 39-jährige Kasache soll 2010 seinem Rivalen Alexander Kolobnew für den Sieg beim Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich 150.000 Euro gezahlt haben. Wie der "Corriere della Sera" am Samstag berichtete, sollen Staatsanwalt Benedetto Roberti nach Aussage der Behörde in Padua "unwiderlegbare Beweise" vorliegen.

Die Ermittler hätten eine E-Mail-Korrespondenz der Beteiligten als Beweis. Außerdem seien mit Hilfe der Schweizer Behörden zwei Zahlungen von Astana-Fahrer Winokurow auf Kolobnews Konto bei einer Bank in Locarno in Höhe von 100.000 und 50.000 Euro nachgewiesen worden. In Locarno wird im Rahmen der Ermittlungen gegen den umstrittenen italienischen Sportmediziner Michele Ferrari bereits gegen einen Angestellten der Bank wegen Geldwäsche für zahlreiche Radprofis ermittelt.

Gemäß der Rekonstruktion der Ermittler fuhren der ehemalige Team Telekom-Profi Winokurow und Kolobnew am 25. April 2010 alleine auf das Ziel in Lüttich zu. In dieser Situation soll der Sieger des olympischen Straßenradrennens im August in London Kolobnew bestochen haben, damit der damalige Katjuscha-Fahrer ihm den Sieg überlässt. Dies hatte das Schweizer Magazin "L'Illustre" bereits im Dezember vergangenen Jahres in einem Bericht behauptet.

Die Staatsanwaltschaft in Padua hat einen Bericht über ihre Ermittlungsergebnisse an die zuständigen Staatsanwaltschaften in Belgien und der Schweiz geschickt. Wie der "Corriere della Sera" berichtete, hat die Behörde in Padua auch den Radsport-Weltverband (UCI) informiert.

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