Pole Maciejuk in Flandern disqualifiziert

Rad-Rüpel löst Mega-Crash aus

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Beim zweiten Rad-Monument der Saison ging es heftig zur Sache. Mehrere Stürze sorgten für Aufsehen. Besonders umstritten: Der Pole Filip Maciejuk, der sogar noch während dem Rennen disqualifiziert wurde.

Solche Szenen will man nicht sehen. Bei der Flandern-Rundfahrt stürzen über 50 Fahrer wegen einer unvorsichtigen Aktion eines Rad-Rüpels.

 

 

 

Am Weg an die Spitze des Hauptfeldes kommt der Pole Filip Maciejuk von der Straße ab und drängt sich ohne Rücksicht auf Verluste zurück auf die Straße. Die Folge des Mannövers sind eklatant. Er drängt einen Fahrer ab, das löst eine unvermeidbare Kettenreaktion aus. Über 50 Fahrer stürzen, unter anderem auch die Superstars Peter Sagan und Julian Alaphilippe.

 

 

Die Rennleitung zögerte nicht lange, disqualifizerte den Rad-Rüpel 140 km vor derm Ziel. Immerhin meldete sich der Bahrain-Radler sofort vie Social Media und entschuldigte sich: "Mein Fehler tut mir wirklich leid. Ich hoffe, dass alle Beteiligten bei guter Gesundheit sind. Das sollte nicht passieren, es war ein großer Fehler." Später kam es zum nächsten schweren Sturz. Biniam Girmay touchierte auf abschüssiger Straße das Hinterrad seines Vordermannes und kam bei hoher Geschwindigkeit zu Fall. Mehrere Fahrer stürzten über den Gent-Wevelgem-Sieger von 2022. Sowohl Girmay als auch der frühere Sanremo-Sieger Matej Mohoric mussten aufgeben.

Pogacar triumphiert in eindrucksvoller Manier

Tadej Pogacar hat am Sonntag erstmals den großen Radsport-Frühjahrsklassiker in Belgien gewonnen: Der slowenische Profi des UAE-Teams setzte sich nach 273,4 Kilometern auf der 107. Flandern-Rundfahrt von Brügge nach Oudenaarde nach 6:12:01 Stunden im Alleingang vor dem Niederländer Mathieu van der Poel (Alepcin) durch. Rang drei ging im Sprint einer Verfolgergruppe an den Dänen Mads Pedersen.

Wie viel dem 24-Jährigen dieser Sieg bedeutet, ließ er in einem ersten Statement durchblicken. "Ich könnte heute zurücktreten und auf meine Karriere stolz sein", sagte der zweifache Tour-de-France-Sieger. Auch ohne einem weiteren Tour-Sieg, meinte er, wäre diese Saison schon ein Erfolg. Pogacar ist übrigens erst der dritte Tour-Sieger überhaupt nach Luison Bobet (FRA) und der belgischen Ikone Eddy Merckx, der auch die "Ronde" gewonnen hat.

Mailand-San-Remo-Sieger van der Poel hatte es in der Hand gehabt, als erster Radprofi seit Eddy Merckx 1975 das Double Mailand/Flandern zu schaffen. Doch Pogacar ließ es mit einem Angriff bei der letzten Kwaremont-Überquerung nicht zu.

Keiner der gestarteten Österreicher kommt ins Ziel

Die Show der großen Drei vor mehreren Hunderttausend Zuschauern begann 55 Kilometer vor dem Ziel mit einer Attacke von Pogacar am Oude Kwaremont. Nach dem Paterberg ließ sich der Slowene wieder einholen, trat wenig später am bis zu 22 Prozent steilen Kopfsteinpflaster-Ungeheuer Koppenberg erneut an. Nur Belgiens Held Wout van Aert, am Ende Vierter, und van der Poel konnten mitfahren, und das Trio machte sich auf die Verfolgung einer zwölfköpfigen Spitzengruppe. Dort kamen allerdings nur Pogacar und van der Poel an, nachdem van Aert einer Tempoverschärfung des Niederländers am Kruisberg nicht folgen konnte.

Bei der letzten Kwaremont-Überquerung hängte Pogacar van der Poel ab, rauschte kurz darauf mit beeindruckender Leichtigkeit auch an dem führenden Pedersen vorbei. Damit demonstrierte er erneut seine hervorragende Frühjahrs-Form, für den 24-Jährigen war es bereits der zehnte Saisonsieg. Zuletzt hatte er bei der schweren Rundfahrt Paris-Nizza den dänischen Tour-Sieger Jonas Vingegaard düpiert.

Für Pogacar war es nach den Siegen bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Lombardei-Rundfahrt sein drittes Radsport-Monument. Es fehlen ihm somit noch Triumphe bei den weiteren Klassikern Mailand-San Remo und Paris-Roubaix. Nicht ins Ziel gekommen sind alle drei am Start gewesenen Österreicher: Marco Haller, der in den ersten Sturz verwickelt war, Patrick Gamper (beide Bora) und Michael Gogl (Alpecin).

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