Peinlich: Maria Scharapowa verliert gegen Landsfrau Alla Kudryawzwa sang- und klanglos. Auch Roddick gegen ungesetzten Spieler out.
Nach Novak Djokovic hat sich auch die Nummer drei im Damenbewerb in der zweiten Runde von dem mit 15 Mio. Euro dotierten Tennis-Grand-Slam in Wimbledon sang- und klanglos verabschiedet. Die Ex-Weltranglistenerste Maria Scharapowa war am Donnerstag gegen ihre 20-jährige russische Landsfrau Alla Kudryawzewa beim 2:6,4:6 chancenlos. "Das ist der größte Sieg meiner Karriere", jubelte die aktuelle Nummer 154 der Welt.
Formtief
Scharapowas Talfahrt hält damit an: Nach einem
überragenden Jahresstart mit Titelgewinnen bei den Australian Open und in
Doha siegte sie nur noch in Amelia Island. Danach kassierte sie viele
Niederlagen, zuletzt bei den French Open in Paris, wo sie gegen Dinara
Safina im Achtelfinale einen klaren Vorsprung verspielte. 22 Fehler von der
Grundlinie und acht Doppelfehler der Wimbledon-Siegerin 2004 machten es
Kudriawzewa nicht allzu schwer.
Sensation
Kudriawzewa, die 20. beste Russin in der WTA-Rangliste,
hatte in der bisherigen Saison erst vier Siege in einem Hauptbewerb auf der
WTA-Tour zu Buche stehen. Beim Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Eastbourne
kassierte sie eine Erstrunden-Niederlage gegen Sybille Bammer. Ihre
vergangenen vier Grand-Slam-Auftritte endeten allesamt in der ersten Runde.
"Es war ein sehr schwaches Match von mir, aber auch nach solchen Niederlagen
ist meine Motivation ungebrochen", meinte Scharapowa.
Auch Roddick out
Für Andy Roddick ist Wimbledon 2008 ebenfalls
bereits nach der zweiten Runde Geschichte. Der 25-jährige aufschlagstarke
US-Star musste gegen den Weltranglisten-40. Serben Janko Tipsarevic eine
7:6(5),5:7,4:6,6:7(4)-Niederlage einstecken. Roddick gelang trotz acht
Chancen kein einziges Break. Tipsarevic nützte zwei von zwei Möglichkeiten.
Da waren auch 27 Asse von Roddick zu wenig. Die ehemalige Nummer eins der
Welt war 2004 und 2005 erst im Endspiel an Roger Federer gescheitert.
Schüttler schaltet Blake aus
Im Herrenbewerb sorgte weiters
der Deutsche Rainer Schüttler für eine Überraschung und eliminierte mit
James Blake die Nummer acht des Turniers in fünf Sätzen
6:3,6:7(8),4:6,6:4,6:4. Blake fühlt sich allerdings auf Rasen nicht wohl,
was seine Ergebnisse in der Vergangenheit bestätigen. Bei sechs Starts kam
der charismatische US-Amerikaner nie weiter als in die dritte Runde.
Nadal nach Auftaktproblemen souverän
Rafael Nadal hingegen
scheint sich auf Rasen immer wohler zu fühlen. Die Nummer zwei der Welt aus
Spanien prolongierte ihre Siegesserie auch gegen den lettischen Shootingstar
Ernests Gulbis und ist bereits seit 19 Spielen ungeschlagen, nach seinem
Premieren-Titel auf Rasen in Queens vergangene Woche sogar seit sieben
Spielen auf Rasen. Der 22-jährige vierfache Paris-Champion besiegte den
Schützling von Karl-Heinz Wetter nach durchwachsenem Start
5:7,6:2,7:6(2),6:3.
Peya im Doppel weiter
Einen Achtungserfolg verbuchte Alexander
Peya. Der Wiener, der sich im Einzel nach überstandener Qualifikation in der
ersten verabschiedet hatte, warf einen Tag vor seinem 28. Geburtstag an der
Seite des Deutschen Philipp Petzschner zum Auftakt die
Weltranglisten-Vierten Mahesh Bhupathi/Mark Knowles (BAH-4) 7:5,6:2,7:6(4)
aus dem Bewerb. Jürgen Melzer und Thomas Johansson (SWE) besiegten Oliver
Marach/Michal Mertinak (AUT/SVK) ebenfalls in drei Sätzen 6:2,7:5,7:5.