Eben 34-jährig geworden, will es Monica Seles nochmal wissen. Nach 5-jähriger Turnierpause steigt das "Quietschmonster" wieder in die Tour ein.
Die ehemalige Weltranglisten-Erste Monica Seles plant eine Rückkehr auf die internationale Tennis-Bühne. Ende März soll es beim Turnier in Key Biscayne so weit sein, die Gewinnerin von neun Grand-Slam-Events auf die WTA-Tour zurückkehren. Die seit Sonntag 34-Jährige denkt zwar nicht mehr daran, eine komplette Saison durchzuspielen, spekuliert aber ernsthaft mit Antreten bei Grand Slams und einigen anderen gut dotierten Turnieren.
"Liebe Tennis"
Vor viereinhalb Jahren hatte die
gebürtige Serbin und nunmehrige US-Amerikanerin in der ersten Runde der
French Open in Paris mit einem 4:6,0:6 in Runde eins gegen die Russin Nadja
Petrowa ihr bisher letztes wichtigeres Match bestritten. Die Begeisterung
für ihren Sport ebbte seither aber nicht ab. "Ich liebe es zu spielen. Daran
hat sich nie etwas geändert", sagte Seles.
Noch ärgern der lädierte Rücken und die strapazierten Sprunggelenke, doch das Wort vom Rücktritt kam deshalb noch nicht über die Lippen der Gewinnerin von 53 Turnieren bzw. knapp 15 Millionen Dollar Preisgeld. Von einem Comeback, so betonte Seles im Gespräch mit der "Los Angeles Times", könne man aber nicht unbedingt sprechen. "Es wäre meine dritte Karriere", sagte die in Florida Lebende dennoch.
Von Davenport inspiriert
178 Wochen lang war Seles die Nummer
eins der Weltrangliste, doch immer wieder stoppten sie mehr oder minder
schwere Verletzungen. Zwar spielte sie nach ihrem WTA-Ausstieg in ihrem
Wohnort Sarasota manchmal mit den Nachbarn wie Jennifer Capriati oder
Martina Navratilova ein wenig Tennis. Doch erst das Comeback von Lindsay
Davenport nach einjähriger Babypause ließ den Entschluss reifen, es auch
noch einmal zu versuchen.
Der schwärzeste Moment von Seles' am 13. Februar 1989 gestarteter Karriere hatte sich am 13. April 1993 beim Turnier am Hamburger Rothenbaum ereignet, als ihr ein verwirrter Fan ein Messer in den Rücken rammte. Das Attentat beendete ihre erste Karriere, wie es die danach psychisch schwer angeschlagene Topspielerin nannte. Erst nach zwei Jahren und drei Monaten fand sie den Weg zurück auf die Tennisplätze der Welt.