Tischtennis

China-Dominanz geht Europa auf die Nerven

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Europa plant Initiative gegen Chinas Tischtennis-Dominanz. Deutscher Verbands-Präsidentin platzt der Kragen: "Verlieren alle immer gegen China."

Der Deutsche Tischtennis-Bund regt eine engere Zusammenarbeit von Verbänden und Topspielern in Europa an, um die große Dominanz der Chinesen in dieser Sportart endlich zu brechen. «Wenn wir alle immer nur allein gucken, dann verlieren wir allein auch immer alle gegen China», sagte die DTTB-Präsidentin Claudia Herweg zum Abschluss des WTT-Turniers in Frankfurt am Main.

«Aber was wir tun müssen - auch wenn das nicht einfach wird: Uns an bestimmten Punkten zu vernetzen. Trainingsgruppen in Europa schaffen, Verbindungen herstellen. Die Chinesen haben eine Trainingsgruppe von 40 Leuten, die permanent auf Top-10-Weltranglisten-Niveau reisen und trainieren. Da kommen wir allein nie heran.»

Werner Schlager ist Europas letzter Tischtennis-Kaiser

Die Chinesen stellen seit 20 Jahren jeden Weltmeister und jede Weltmeisterin im Einzel. Auch beim ersten internationalen Turnier in Deutschland seit der Coronavirus-Pandemie belegten Spielerinnen und Spieler aus China am Sonntag drei von vier Finalplätzen.

Der letzte nicht-chinesische Weltmeister ist Werner Schlager. 2003 krönte sich der Niederösterreicher in einem epischen Finale gegen den Koreaner Joo Se-hyuk zum Tischtennis-Kaiser und holte die Krone zum letzten Mal nach Europa. Schlager 

Neben der deutschen Generation um Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov stießen zuletzt auch einzelne andere europäische Toptalente wie der 17-jährige Franzose Felix Lebrun oder der 21-jährige Schwede Truls Möregardh in die Weltspitze vor. «Aber wir müssen schauen, dass sich die Europäer gemeinsam als Jäger von Asien und China betrachten», sagte auch der deutsche Sportdirektor Richard Prause.  

Taiwan besiegt China

Zuvor sorgte aber der große Favorit Ma Long für die Überraschung des Turniers: Der dreifache Weltmeister aus China unterlag nach Siegen gegen Ovtcharov und Lebrun dem Taiwaner Lin Yun-Ju in 1:4 Sätzen. 

China-Dominanz geht Europa auf die Nerven
© Getty
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