Rad-Doping

Toursieger im Visier der Dopingjäger

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Die Rad-Welt hält den Atem an. Werden bei den Pariser Nachtests der Top-Fahrer der Tour de France tatsächlich Doping-Substanzen gefunden?

Bernhard Kohl blickt den Blut-Untersuchungen im berühmten Doping-Labor Chatenay-Ma­labry gelassen entgegen: „Bei mir können sie suchen, so viel sie wollen. Ich habe nichts zu verbergen.“ Im ÖSTERREICH-Gespräch erklärte Kohl, dass er es sogar gut finde, dass alles genau untersucht würde. Nur die entstandene Aufregung ärgere ihn, „und dass unser Sport durch Gerüchte durch den Dreck gezogen wird“.

Die Hauptverdächtigen
Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, werden die Blutproben von den Top 10 der Tour de France 2008 und vier weiteren Fahrern mit verdächtigen Parametern nachuntersucht. Die belgische Tageszeitung Le Soir glaubt allerdings, dass nur mehr vier Fahrer vom dänischen CSC-Team im Visier der Dopingjäger stehen: Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara (SUI), Stuart O’Grady (AUS), Fränk Schleck (LUX) – und Tour-Sieger Carlos Sastre. Kurios: Sastre war bei der Skandal-Tour 2006 ursprünglich Vierter gewesen, ehe er nach der Disqualifikation von Floyd Landis aufs Podest nachrückte. Jetzt steht Sastre selbst unter Verdacht – obwohl der 33-jährige Spanier in elf Profi-Jahren nie positiv getestet wurde. Doch er arbeitete mit Leuten aus dem Dunstkreis des Fuentes-Skandals zusammen. Und sein jetziger Teamchef bei CSC ist Bjarne Riis. Der Däne hatte die Tour de France 1996, wie er später zugab, mit Hilfe von EPO gewonnen.

Blutdoping
Jetzt könnte Riis und sein Team die Vergangenheit einholen. In Paris wird jedenfalls nach dem neuen Super-Blutdopingmittel CERA gesucht – ein EPO-Nachfolgeprodukt, das bereits Riccardo Ricco zum Verhängnis wurde.

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