Olympiasieger bei 10. Antritt Favorit

Warner-Jubiläum bei Siebenkampf-Spektakel in Götzis

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Zehnkampf-Olympiasieger Damian Warner geht beim Mehrkampfmeeting in Götzis am Wochenende bei seinem zehnten Start in Vorarlberg auf seinen achten Sieg los. Im Frauen-Siebenkampf gilt mit der Niederländerin Anouk Vetter ebenfalls die Vorjahressiegerin als Topfavoritin.

Sowohl Warner als auch Vetter haben aber starke Konkurrenz. Während im Mehrkampf der Frauen ein österreichisches Trio am Start ist, muss der Zehnkampf ohne rot-weiß-rote Beteiligung auskommen. Das Mehrkampfmeeting wartet auch bei der 48. Auflage mit einem erstklassig besetzten Feld von 56 Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen auf. 20 der 29 gemeldeten Zehnkämpfer haben die 8.000-Punkte-Marke bereits übertroffen, 21 der 27 Siebenkämpferinnen die 6.000 Punkte-Barriere. Für viele der Mehrkämpfer geht es am Samstag und Sonntag um das Erreichen des Qualifikationslimits für die WM in Budapest (19. bis 27. August) bzw. um ein möglichst gutes Resultat, um eine Chance auf einen Start in Ungarn zu haben. Die Limits sind mit 8.460 Punkten (Zehnkampf) bzw. 6.480 Punkten (Siebenkampf) sehr hoch angesetzt.

Der 33-jährige Warner (Bestleistung: 9.018) ist mit sieben Erfolgen Götzis-Rekordsieger. Seinen achten Triumph in Vorarlberg wird sich der Kanadier hart erkämpfen müssen. Mit seinem Landsmann Pierce LePage, WM-Zweiter von 2022, oder dem Drittplatzierten der Olympischen Spiele 2021, Ashley Moloney aus Australien, ist ihm die Konkurrenz auf den Fersen. Ein starkes Ergebnis wird auch von Vize-Europameister Simon Ehammer aus der Schweiz erwartet. Ehammer stellte im vergangenen Jahr in Götzis mit einem Satz auf 8,45 Meter eine Weltbestleistung im Weitsprung innerhalb eines Mehrkampfs auf und wurde Gesamt-Dritter.

Bei der Abschluss-PK am Freitag zeigte sich Warner wie immer gut gelaunt und zuversichtlich. Die Goldmedaille bei der WM sei ebenso ein Ziel wie Olympia 2024, aber auch das Brechen des Weltrekords von Kevin Mayer - 9.126 Punkte - halte er für möglich. Nach seinem Punkteziel für Götzis befragt, bekannte der 33-Jährige, dass er natürlich eines im Kopf habe, dieses aber nicht preisgeben werde: "Wir antworten vage wie Politiker, wir wissen es einfach nicht", sprach er auch für die neben ihm sitzende und lachende Vetter.

Heißer Zweikampf bei den Frauen

Im Siebenkampf werden Vetter die polnische EM-Zweite von 2022, Adrianna Sulek, sowie die starken US-Amerikanerinnen Anna Hall und Annie Kunz das Leben schwer machen. Nach überstandener Verletzung dürfte auch die Britin Katarina Johnson-Thompson - Weltmeisterin von 2019 und Siegerin in Götzis 2014 und 2019 - ein gewichtiges Wort im Kampf um das Podest mitreden. Die 23-jährige Kärntnerin Sarah Lagger, die heuer schon 6.010 Punkte zu Buche stehen hat, will in Götzis im Hinblick auf die WM-Qualifikation ihre Bestleistung von 6.225 angreifen. Mit Chiara-Belinda Schuler und Isabel Posch treten auch zwei ambitionierte Athletinnen aus Vorarlberg an. Österreichs Punktebeste, Verena Mayr und Ivona Dadic, verzichten aufgrund von Terminplanungen und Trainingsrückständen hingegen erneut auf eine Teilnahme.

Vetter sah sich nach einem "sehr guten Wettkampfjahr 2022" fit für ihren ersten Siebenkampf der Saison. Zwar schob sie die Favoritenrolle eher Sulek und Hall zu, doch stellte sie auf mögliche persönliche Wurf-Bestleistungen angesprochen fest: "Sag' niemals nie!" Das Niveau im Siebenkampf sei unglaublich hoch, Warner betonte das auch für den Zehnkampf. Es gebe eine Gruppe von Athleten, die jederzeit 9.000 Punkte machen könnten, so der Kanadier.

Schuler freute sich auf ihren zweiten Start nach der Premiere im vergangenen Jahr. "Es ist sehr cool, wenn man mit den Topstars einen Wettkampf machen kann", sagte die Vorarlbergerin, die eine persönliche Siebenkampf-Bestleistung und damit auch einen neuen Vorarlberger Landesrekord erreichen möchte. Wie beinahe schon üblich nicht in Götzis am Start ist der 31-jährige Weltrekordhalter Mayer. Ebenfalls auf ein Antreten verzichtet der amtierende Europameister Niklas Kaul. Bei den Frauen ist die mehrfache Olympiasiegerin sowie Welt- und Europameisterin Nafissatou Thiam die große Abwesende.

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