800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya hat ihr Comeback für den 24. Juni beim Meeting im spanischen Saragossa angekündigt. Demnach akzeptierte die 19-jährige Südafrikanerin das Vorgehen des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, bis Juni anhand von Untersuchungen ihr Geschlecht zweifelsfrei festzustellen und sie bis dahin von einem Start abzuhalten.
"Ich habe mich entschieden, zu warten, bis die IAAF ihren Prozess beendet hat", gab Semenya in einer Erklärung bekannt. Nach Aussage von Semenya habe sie auch der südafrikanische Verband ASA darin bestärkt, ihr Comeback solange zu verschieben, bis das Testergebnis der IAAF vorliegt. Im Gegenzug wolle die ASA sicherstellen, dass dies auch bis Anfang Juni passiert.
"Ich vertraue darauf, dass dieser Prozess vorankommt", wurde Semenya zitiert. Ende März war sie an einem Start beim Meeting in Stellenbosch gehindert worden. Die Veranstalter hatten diesen Schritt mit den noch laufenden Untersuchungen der IAAF begründet. Semenya soll dieses Vorgehen noch immer für "ungerecht und falsch" halten. Es habe sie aber dazu bewogen, erst das grüne Licht durch den Weltverband abzuwarten.
Die IAAF äußerte sich nicht zu Semenyas Erklärung. "Wir werden die Sache nicht kommentieren, bis sie abgeschlossen ist", sagte Sprecher Nick Davies. Semenya hatte am 19. August 2009 in Berlin den WM-Titel über 800 Meter gewonnen. Aufgrund ihrer männlichen Erscheinung waren rund um das Rennen Zweifel aufgekommen, ob sie eine Frau ist. Bereits im September berichteten mehrere Medien, bei dem von der IAAF in Auftrag gegebenen Geschlechtstest sei herausgekommen, dass Semenya ein Zwitter (Hermaphrodit) sein könnte. Danach könnte sie sowohl Geschlechtsmerkmale einer Frau als auch eines Mannes haben.