Weltranglisten-Zehnter holt sich in Cincinnati Feinschliff für US Open.
Dominic Thiem hat sich von einer Entzündung der linken Hüfte erholt und tritt am Freitag die Reise zum Masters-1000-Turnier nach Cincinnati an. Der 22-jährige Niederösterreicher, der Ende Juli in der zweiten Runde von Toronto hatte aufgeben müssen, trainiert seit vergangenem Sonntag wieder.
Thiem soll nun bis zu den am Montag in zwei Wochen beginnenden US Open möglichst viel Matchpraxis bekommen. "Er ist sicherlich voll fit, also gesundheitlich hat er keine Probleme", schilderte Thiem-Coach Günter Bresnik am Mittwoch. "Er hat halt jetzt einen Trainingsrückstand, weil es im Prinzip seit Wimbledon kein konstantes, gescheites Training gegeben hat."
In den ersten drei Tagen habe Thiem aber wieder gut trainiert, am Dienstag schon drei Stunden am Stück. "Das war schon relativ intensiv." Damit gab es also grünes Licht für die Generalprobe für Flushing Meadows im US-Bundesstaat Ohio
"Wird für US Open gut dastehen"
Thiem hat in Cincinnati in der ersten Runde wieder ein Freilos, wird sich also gut akklimatisieren können. "Er wird von Sonntag bis Dienstag im Training viele, viele Sätze spielen", sagte Bresnik. Dennoch darf man sich vom Weltranglisten-Zehnten keine Wunder erwarten.
"Meine Erwartungshaltung für Cincinnati ist sicher runtergeschraubt. Ich gehe davon aus, dass er für die US Open wieder ziemlich gut dastehen wird", glaubt Bresnik, der seinen Schützling kommende Woche je nach dem Abschneiden in Cincinnati erst in New York treffen wird.
Zwischen Cincinnati und den US Open hat Thiem dann noch eine Woche zur Vorbereitung auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Der restliche Turnierplan 2016 wurde nun nicht weiter adaptiert, Thiem hat inklusive Cincinnati und US Open noch sieben Events auf dem Plan.
Masters-Teilnahme möglich
Nach New York spielt er in Metz, Tokio, Shanghai, Wien und zum Abschluss in Paris. Nur bei großartigem Verlauf wäre sogar noch das Erreichen des Masters im November in London möglich, aktuell liegt Thiem im Race immer noch auf Rang sechs.
Thiem hat nach seinem wenig erfreulichen Ausflug nach Toronto, von dem ihm Bresnik eigentlich abgeraten hatte, auch eingesehen, dass er wohl besser nicht nach Kanada geflogen wäre. Schon in Kitzbühel hatte sich der Lichtenwörther nicht wohl gefühlt. "Ob er etwas daraus gelernt hat, weiß ich nicht, das wird die Zukunft zeigen. Retrospektiv Dinge verstehen, ist etwas anderes als im Vorhinein."
Der siebenfache ATP-Turniersieger spielt übrigens zum dritten Mal in Cincinnati und wartet noch auf seinen ersten Sieg. 2014 scheiterte er an Robby Ginepri (USA), 2015 an Martin Klizan (SVK). Diesmal ist Thiem aber gesetzt.