Gleich im ersten Bewerb mit rot-weiß-roter Beteiligung dürfen wir bei der Schwimm-WM in Singapur über eine Sensation jubeln. WM-Debütant Luca Karl (23) schaffte im olympischen 10-km-Bewerb mit Platz 5 Österreichs beste Freischwimm-Platzierung bei Weltmeisterschaften.
Karl mischte im langen Freiwasser-Bewerb am Mittwoch ganz vorne mit. Im Ziel hatte der Salzburger 34,9 Sekunden Rückstand auf den deutschen Sieger Florian Wellbrock, der sich 3,7 Sek. vor dem Italiener Gregorio Paltrinieri und 14,8 vor dem Australier Kyle Lee durchsetzte. Auf Bronze fehlten Karl 20 Sekunden.
Freudentränen
"Das Ergebnis ist wirklich unbeschreiblich. Von dem träumt man, wenn man im Bett liegt. Es ist ein unfassbares Gefühl", jubelte Karl nach dem Rennen mit Tränen in den Augen. Er habe in der letzten Runde gemerkt, dass da etwas gehe. "Die letzte Gerade vor dem Schlussstrich habe ich gemerkt, dass ich dabei bin. Das setzt unheimliche Kräfte frei. So ein Gefühl von Leichtigkeit und von Freude. Das sucht man ein Leben lang in seiner Karriere."
Wenn man neben einem Florian Wellbrock oder Gregorio Paltrinieri auf der Startlinie steht und dann noch den einen oder anderen der aktuellen Stars hinter sich lässt, habe man wirklich Tränen in den Augen. "Ich möchte erst einmal verarbeiten, was da passiert ist und schauen, was in zwei und drei Tagen bei den 5 km und beim Knock-Out-Race geht. Aber jetzt müssen wir den fünften Platz einmal ein wenig feiern."
Die 5 km sind für Freitag angesetzt, das Knock-Out-Race über 3 km für Samstag. Sofern die Wasserqualität stimmt. Nach Analysen von Wasserproben hatte der Weltverband World Aquatics erst Mittwochfrüh die Freigabe für die Rennen der Frauen und Männer am Palawan Beach erteilt. Wellbrock hatte über die herausfordernden Bedingungen mit Wellen und dem 30,4 Grad warmen Wasser laut dpa gemeint: "Es hat sich so ein bisschen angefühlt wie in einer Waschmaschine bei 40 Grad."