Nach dem Sensations-Sieg über Tsitsipas

Carlos Alcaraz - Ein Star ist geboren

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Fachkommentatoren, Fans und auch Spieler haben sich mit Lobeshymnen über den Shootingstar überschlagen: Carlos Alcaraz besiegte am Freitag bei den US Open in New York den Weltranglisten-Dritten Stefanos Tsitsipas 6:3,4:6,7:6(2),0:6,7:6(5).  

Der 18-jährige Spanier aus Murcia, Rechtshänder mit beidhändiger Rückhand, 1,85 m groß und Schützling des ehemaligen Weltranglisten-Erste Juan Carlos Ferrero, beeindruckte sowohl mit Schlägen als auch mit Nervenstärke.

Vergleiche mit den ganz Großen dieses Spiels, allen voran Landsmann Rafael Nadal, möchte der Youngster nicht wirklich ziehen. Als der im ATP-Ranking (noch) auf Platz 55 liegende Alcaraz gefragt wurde, mit wem er seinen Spielstil am ehesten vergleichen würde, meinte er: "Ehrlich, ich kopiere keinen Stil von Spielern, sondern spiele mein Spiel", sagte Alcaraz und fügte doch hinzu: "Aber wenn ich einen Spieler nennen müsste, der ähnlich wie ich spielt, denke ich, dass es Roger (Federer) wäre. Auch er versucht, die gesamte Zeit aggressiv zu sein."

Alcarez will in Fußstapfen der "big three" 

Alcaraz gilt schon seit einiger Zeit als das vielleicht größte Talent, das einst in die Fußstapfen der "big three" Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic treten könnte. Nach dem Auftritt vor ausverkauftem Haus im Arthur Ashe Stadium von Flushing Meadows werden viele Fans wohl ähnlich denken. Auch wenn ein oder auch mehrere gute Auftritte natürlich noch lange nicht die Beständigkeit von über einem Jahrzehnt ausmachen, das ist ihm selbst wohl am meisten klar.

Seinen ersten ATP-Titel hat Alcaraz in Umag dieses Jahr schon geholt und sich zum jüngsten Champion auf der Tour seit Kei Nishikori (ebenfalls 18 im Jahr 2008 in Delray Beach) gekürt. Nadal hatte es 2004 in Sopot ebenfalls mit 18 geschafft.

Auch Tsitsipas zeigt sich beeindruckt

Die US Open kommen für Titel Nummer zwei vielleicht doch noch zu früh, aber selbst der ihm unterlegene Tsitsipas war beeindruckt. "Seine Ballgeschwindigkeit war unglaublich. Ich habe noch nie jemand gesehen, der den Ball so hart schlagen kann. Ich habe Zeit gebraucht, um mich daran zu gewöhnen", sagte der 23-jährige Grieche. Der 61. und letzte Winner von Alcaraz beim Matchball hatte dies zuvor untermauert.

Aus der Ferne beobachtet hat dieses Match auch der rekonvaleszente US-Open-Titelverteidiger: Dominic Thiem schaute sich den Fight an seinem 28. Geburtstag an und ließ seine Fans wissen: "Was für ein unglaubliches Match. Unser Spiel hat einen neuen Star." Eurosport-Experte Boris Becker sah es genauso: "Ein Star wird hier gerade geboren."

Vor seinem Achtelfinal-Gegner, dem deutschen Qualifikanten Peter Gojowczyk, muss sich Alcaraz jedenfalls nicht fürchten. Der Sieger dieses Spiels trifft im Kampf um das Halbfinale auf Frances Tiafoe (USA) oder Felix Auger-Aliassime (CAN-12).

Der vielleicht berühmteste Landmann von Alcaraz, Rafael Nadal, der wie Federer und auch Thiem in New York fehlt und auch für den Rest der Saison passen musste, hatte es übrigens schon im Mai prophezeit: "Ich glaube wirklich, dass er in naher Zukunft ein fantastischer Spieler sein wird."

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