Rollstuhltennis-Spieler Nico Langmann ist bei den Paralympics in Paris in der zweiten Runde ausgeschieden.
Vor zahlreich mitgereisten rot-weiß-roten Fans unterlag der Wiener am Sonntag in Roland Garros dem Ex-Weltranglisten-Ersten Maikel Scheffers mit 4:6,1:6. Schwimmer Andreas Onea verpasste den Finaleinzug über 200 m Lagen als Neunter lediglich um 33 Hundertstel. Für Bogenschütze Michael Meier und Tischtennis-Akteur Krisztian Gardos war jeweils im Achtelfinale Endstation.
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Langmann zeigte vor allem im ersten Satz eine solide Leistung und brachte den Ex-French-Open-Sieger aus den Niederlanden immer wieder ins Wanken. "Ich war recht knapp dran, aber in den entscheidenden Momenten hätte mir ein Quäntchen mehr gelingen müssen", resümierte Langmann. Das Fazit vom Einzelbewerb fällt nach dem Premieren-Erfolg am Freitag dennoch klar positiv aus. "Das ist ein Tag, den ich bis zum Ende meines Lebens nicht vergessen werde. Das kann mir keiner mehr nehmen."
Autounfall im Alter von zwei Jahren
Begleitet wurde Langmann, der seit einem Autounfall im Alter von zwei Jahren querschnittgelähmt ist, auf dem Paris-Abenteuer von dutzenden Fans. Die Stimmung am Court war stets einzigartig. "Es hat sich wie ein Heimspiel angefühlt", sagte der Wiener. Wenige Stunden nach dem Einzelauftritt schied Langmann mit Josef Riegler auch im Doppel aus. Die dritten Paralympics sollen jedenfalls nicht die letzten des 27-Jährigen gewesen sein, Los Angeles wartet. "Natürlich hat man jetzt umso mehr Ziele und will noch einmal angreifen."
Ganz anders die Stimmung bei Onea. Der Schwimmer war nach dem bitteren Vorlauf-Aus in Tränen aufgelöst. "Es fehlen drei Zehntel auf das Finale. Das tut so weh", sagte er. "Ich habe echt alles gegeben. Es war ein super Rennen, taktisch ist es mir sehr gut aufgegangen." Damit verlässt Onea die Spiele in Frankreich ohne Finaleinzug. Am Donnerstag hatte er in seiner Paradedisziplin über 100 m Brust den zwölften Rang belegt.
Jetzt gehe es mit der Familie erst einmal in den Urlaub. "Dort werde ich hoffentlich so wenig Wasser wie möglich sehen." Danach wird der Fokus aber wieder nach vorne gerichtet. Bei den Paralympics in Los Angeles will Onea, der bei einem Autounfall in jungem Alter den linken Arm verlor, wieder vorne mit dabei sein.
Tischtennis-Ass Gardos ähnlich frustriert
Ähnlich frustriert war auch Tischtennis-Ass Gardos nach dem Achtelfinal-Aus. "Ich war einfach schlecht. Ich hatte kein Gefühl am Schläger, habe keinen Rhythmus gefunden", meinte Gardos. Gestartet war der Tiroler gegen den Brasilianer Claudio Massad noch vielversprechend, Satz eins gewann er souverän. Drei vergebene Satzbälle in Durchgang zwei läuteten jedoch die Wende ein. "Ich hatte den Satz quasi schon in der Tasche. Ich muss ihn nur zu machen", sagte Gardos. Am Ende unterlag er Massad mit 1:3 (6,-12,-5,-10).
Wesentlich enger ging es bei Bogenschütze Meier zu. Der Niederösterreicher verlor im Kampf um das Viertelfinale gegen den Kanadier Kyle Trembley mit 139:140, die Entscheidung fiel mit dem letzten Schuss. "Ich sage immer, wenn der letzte Pfeil ins Gold (9 bzw. 10-Punkte-Segment, Anm.) fliegt, wird abgerechnet. Und weil es nicht Gold war, ist es sich nicht ausgegangen", erklärte Meier. Sportschütze Josef Pacher scheiterte als 23. in der Qualifikation des 10 m-Luftgewehr-Bewerbs.
Weiterhin passen musste am vierten Wettkampftag der Paris-Spiele Schwimmer Andreas Ernhofer. Der 27-Jährige befindet sich nach einer Erkrankung zwar auf dem Weg der Besserung, ein Einsatz über 150 m Lagen kam aber noch zu früh. Damit bleiben Ernhofer, der ursprünglich sechs Starts geplant hatte, noch drei Disziplinen. Der Triathlon-Bewerb mit Florian Brungraber wurde wegen schlechter Wasserqualität der Seine auf Montag verlegt.