31-Jähriger Wiener bei Masters-Premiere im Finale

Weissborn-Wunder in Monte Carlo geht weiter

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Der unerwartete Erfolgslauf von Sam Weissborn beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo ist am Samstag weitergegangen.

Der 31-jährige Wiener zog vor den Augen von Fürst Albert an der Seite des Monegassen Romain Arneodo ins Endspiel des Events der höchsten ATP-Kategorie ein. Arneodo/Weissborn besiegten die Deutschen Kevin Krawietz/Tim Pütz nach 2:07 Stunden mit 7:6(7),4:6,10:7. Gegner am Sonntag sind der Kroate Ivan Dodig und sein US-amerikanischer Partner Austin Krajicek. Arneodo/Weissborn hatten im Tiebreak des ersten Satzes bei 3:6 und später ein weiteres Mal insgesamt vier Satzbälle der Gegner abgewehrt und selbst den ersten genutzt. Vor allem im Finish überzeugte Linkshänder Weissborn als bester Mann auf dem Platz auch mit seiner starken Vorhand.

"Wir sind im Tiebreak 6:3 hinten gewesen. Da haben wir ein paar enge Punkte gewonnen und gut serviert", blickte Weissborn auf die Partie zurück. "Der zweite Satz hätte anders laufen können, dann ist es ein bisserl windig geworden, Ende zweiter Satz. Dann war das Match-Tiebreak fast noch mehr ein Krimi." Die Stimmung auf dem täglich ausverkauften Center Court an der Seite eines Lokalmatadors genießt der Wiener. Die wichtigste Erkenntnis nach dem Finaleinzug: "Wir haben jetzt die Grand Slam-Teilnahme fix geschafft und schauen, was noch im Finale geht." Jedenfalls habe man nichts zu verlieren. Für Weissborn ist es übrigens sein zweites Tour-Endspiel nach Cordoba 2022 (Niederlage damals noch mit dem Slowaken Andrej Martin).

Mit Wildcard zu Karriere-Highlight

Weissborn ist erstmals überhaupt bei einem 1000er-Turnier dabei und dies auch nur dank einer Wildcard, die wohl hauptsächlich wegen Lokalmatador Arneodo zugesprochen wurde. Das Duo spielt nun am Sonntag gar um den Titel, was einer Sensation gleichkäme. Auch gegen Dodig/Krajicek, die als Nummer fünf gesetzt sind, müssen sich Arneodo/Weissborn aber nicht fürchten. Schon in den Vorrunden hatte das Duo mit Siegen über Marcelo Melo/Alexander Zverev (BRA/GER) sowie die als Nummer zwei gesetzten Rajeev Ram/Joe Salisbury (USA/GBR) überrascht.

Weissborn, der mit Frau und Sohn Romeo ins Fürstentum gereist ist, wird sich im Ranking gewaltig verbessern und zumindest an die 61. Stelle schieben. 600 Punkte haben er und Arneodo schon sicher, 1.000 gäbe es natürlich für den Titel. Allein für den Finaleinzug teilt sich die österreichisch-monegassische Paarung 152.140 Euro Preisgeld, die Doppel-Sieger erhalten 282.870 Euro. Weissborn würde bei einem Triumph in die Top 50 einziehen.
 

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