Erstes Duell gegen Caps

Rotter: „Es gibt kein böses Blut“

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Der ehemalige Vienna-Capitals-Profi im großen ÖSTERREICH-Interview.

Es war die Transfer-Sensation des Sommers: Rafael Rotter konnte sich mit den spusu Vienna Capitals auf keinen neuen Vertrag einigen und wechselte zu den Black Wings Linz. Am Dienstag (17.30 Uhr) trifft der 34-jährige Stürmer nun erstmals als Gegner auf seinen Heimatverein. Im ÖSTERREICH-Interview spricht Rotter über das emotionale Aufeinandertreffen, den Abgang aus Wien und seinen neuen Klub.

ÖSTERREICH: Nach 13 Saisonen bei den Vienna Capitals treffen Sie erstmals als Gegner auf ihren Heimatverein…

Rafael Rotter: Das wird witzig und natürlich ungewohnt. Ich freue mich auf das Spiel, kenne dort die meisten Spieler sehr gut. Abgesehen davon wird es eine schwierige Partie, weil Wien auch schon unter Druck ist. Da ist im Moment jedes Spiel wie in den Play-offs.

ÖSTERREICH: Wie sieht es bei Ihnen mit den Emotionen aus?

Rotter: Natürlich werde ich emotional ein bisschen mehr mitgenommen sein, auch ein bisschen aufgeregter. Immerhin habe ich dort die vergangenen 13 Jahre gespielt. Aber nervös macht es mich nicht, ich muss gegen die Caps nicht etwas Besonderes machen.

ÖSTERREICH: Caps-Coach Dave Barr war in der OHL bei Guelph Storm Ihr Coach, hätte Sie gerne in Wien gesehen…

Rotter: Mit ihm hatte ich eine sehr gute Zeit, habe viel gelernt und er hat mich in den drei Jahren geprägt. Ich bin sehr dankbar, was er mir für meine Profi-Karriere mitgegeben hat. Es freut mich, ihn wiederzusehen.

ÖSTERREICH: Wie werden Sie reagieren, sollten Sie einen Treffer erzielen?

Rotter: Ich habe keine Ahnung. Es würde auch darauf ankommen, was für ein Tor es ist und zu welchem Zeitpunkt es fällt. Ich würde mich sicher freuen, aber darüber denke ich noch nicht nach. Lieber wäre mir, dass wir als Mannschaft gewinnen.

ÖSTERREICH: Im Sommer bezeichneten Sie das Angebot der Caps als „Witz“. Ist das eine Extra-Motivation?

Rotter: Nein, ich muss nichts beweisen. Sie kennen mich lange genug. Jeder weiß, was er bekommt, wenn er mir einen Vertrag gibt und Wien sollte das am besten wissen. Oder anscheinend doch nicht, sonst wäre das Angebot anders ausgefallen. Dazu stehe ich noch immer. Das war nicht korrekt und so lasse ich nicht mit mir umgehen. Für mich ist wichtig, dass ich zu mir selbst und diesem Schritt, nach Linz zu gehen, stehe.

ÖSTERREICH: Gab es seit dem Sommer ein Gespräch zwischen Caps-Manager Franz Kalla und Ihnen?

Rotter: Wir haben uns noch nicht angerufen, vielleicht werden wir im Sommer mal darüber reden. Ich glaube nicht, dass ich mit Kalla schlecht bin. Wir stehen beide zu unseren Entscheidungen, es gibt kein böses Blut. Wien wird mich immer gern wieder in ihrem Dress sehen.

ÖSTERREICH: Und der Kontakt zu den Spielern?

Rotter: Mit den Burschen bin ich oft in Kontakt, vielleicht auch noch kurz vor dem Spiel. Es wird eine lustige und coole Partie, auch für die Wiener, wenn sie gegen mich spielen können.

ÖSTERREICH: In Linz läuft es noch nicht rund, warum?

Rotter: Ich fühle mich wohl, aber noch besser wäre es, wenn wir mehr gewinnen würden. Das ist eine ungewohnte Situation für mich, das kenne ich nicht und deshalb bin ich auch nicht happy. Ehrlich gesagt, hätte ich mir das nicht erwartet. Aber ich sehe noch viel Potential in der Mannschaft, das müssen wir jetzt auch auf dem Eis umsetzen. Es wird eine schwierige Aufgabe, sich für die Play-offs zu qualifizieren. Ich habe in meiner Karriere noch nie die Play-offs versäumt und das will ich auch dieses Jahr nicht.

 

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