B-WM

Brückler: Endlich Nr. 1

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Jahrelang musste sich der Finnland-Legionär hinter Reinhard Divis anstellen. Jetzt ist der Grazer endlich die Nummer 1!

Bernd Brückler ist als Vizemeister in Finnland zur WM der Division I nach Innsbruck gekommen, der Einstand ins Turnier gelang dem 26-jährigen Torhüter aber nicht nach Wunsch. Der Steirer kassierte gegen die Briten fünf Treffer und hatte dabei nicht seinen besten Tag. Dennoch sprach ihm Teamchef Lars Bergström das Vertrauen aus und machte ihn zur Nummer eins im ÖEHV-Kasten. "Brückler ist der Kronprinz von Divis, er will in Zukunft der König sein", sagte Bergström, der den Grazer durchaus in der neuen Rolle sieht.

Tolles Potenzial
Der ehemalige finnische Torhüter-Star Jarmo Myllys, einer der populärsten Spieler seines Landes, hat Brückler enormes Potenzial attestiert und dies auch Bergström mitgeteilt. Nur ein Puzzle im überaus positiven Bild, das der Teamchef von seiner Nummer eins zeichnet. "Er hatte eine Riesensaison in Finnland, das die beste Torhüter-Tradition in Europa hat. Brückler war ein Hauptgrund, warum Espoo im Finale war. Und er ist ein super Typ, ist positiv, hat eine Ausstrahlung", sagte Bergström.

Mentale Müdigkeit
Also rückt Jürgen Penker wieder ins zweite Glied zurück, Brückler wird trotz großer Belastung in den vergangenen drei Wochen die Last in den entscheidenden Partien tragen. Das Spiel gegen die Briten war das 13. Match innerhalb von 19 Tagen, ohne Training mit seinen neuen Vorderleuten kam er zum Einsatz. "Die Kommunikation war kein Problem, in Unterzahl hat es ein paar Unstimmigkeiten gegeben. Es war ein bisschen unangenehm für einen Torhüter, weil sie nicht viele Schüsse hatten, ihre Chancen aber waren gut. Die Müdigkeit ist eher mental als physisch. Auf dem Torhüter lastet immer großer Druck und dann ist es schwer, sich immer 100-prozentig zu konzentrieren. Aber jetzt ist es schon besser", beschrieb Brückler die bisher intensivste Wettkampfphase seiner Karriere.

Überraschung in Finnland
Der Grazer wird es verkraften können, nach einer starken Saison in Finnland kam er mit viel Selbstvertrauen zum Team. "Wir hatten eine junge Mannschaft, kaum jemand hat erwartet, dass wir ins Finale kommen", erklärte der Steirer. Brückler hat noch bis 2009 Vertrag in Espoo, aber eine Klausel, dass er bei einem entsprechenden Angebot nach Nordamerika wechsel kann. Dort hat er schon sechseinhalb Jahre, vor allem an der University of Wisconsin, verbracht, ehe er im Jänner 2006 nach Europa zurückgekehrt ist. In Finnland fühlt er sich wohl, für eine Rückkehr nach Amerika müsste daher alles passen. "Mir gefällt es sehr gut in Espoo. Ich weiß nicht, ob ich diese Situation verlassen würde, wenn es nicht die Chance auf die NHL gibt", betonte Brückler.

Eine gute B-WM würde sicher nicht schaden, wenngleich sich das internationale Interesse in Grenzen hält. Und wenn, dann gilt es den Stürmern, die Schützenfeste feierten. Brückler: "Wenn man unsere Mannschaft sieht, weiß man, dass du als Tormann nicht im Mittelpunkt stehst."

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