Vom Rambo zum Schiri

Groznik hat Fäuste mit Pfeife getauscht

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Ex-Laibach-Spieler Bostjan Groznik ließ früher die Fäuste sprechen, jetzt ist er Schiedsrichter in der bet-at-home ICE Hockey League.

Seine Boxernase lässt erahnen, für was Bostjan Groznik früher auf dem Eis zuständig war – Faustkämpfe. Der Slowene war kein Mann der großen Worte, warf rasch die Handschuhe weg und schlug zu. In der einstigen EBEL spielte er für Laibach, verbrachte in 520 Spielen 721 Minuten auf der Strafbank. „Das war eben mein Job“, lacht Groznik im Interview mit ÖSTERREICH. Nachsatz: „Wenn ich es nicht getan hätte, hätte es ein anderer an meiner Stelle gemacht.“ Doch jetzt hat sich das Blatt um 180 Grad gewendet: Der 1,94-Meter-Mann kurvt als Schiedsrichter über das Eis, pfeift seit dieser Saison auch in der bet-at-home ICE Hockey League.

Cracks reiben sich verwundert die Augen

Eine Verwandlung, über die er selbst Schmunzeln muss. Groznik: „Für viele ist das eine Überraschung, aber es ist lustig und macht Spaß. Ich genieße es.“ Sein Freund Ales Music hat ihn dazu überredet, mittlerweile agiert er schon seit vier Jahren als Referee. „Zuerst habe ich in der Jugend gepfiffen, dann in der slowenischen Liga und jetzt habe ich in der ICE Hockey League die Chance bekommen – das schätze ich sehr“, sagt der 39-Jährige. Klar, dass sich vor allem noch aktive Cracks verwundert die Augen reiben. „Die fragen mich dann am Eis: ‚Wie kannst du Referee sein? Du hattest früher so viele Strafminuten und jetzt pfeifst du.‘ Das ist lustig“, erzählt der Familienvater.

›In Vergangenheit hat es mehr Kämpfe gegeben‹

Aber durch seine Erfahrung als Spieler hat er einen Vorteil. „Ich war ein aggressiverer Spieler, also weiß ich, wo ich hinschauen muss, wo die Hotspots sind“, so Groznik. Doch die wilden Zeiten im Eishockey sind ohnehin vorbei. „In der Vergangenheit hat es mehr Kämpfe gegeben. Am Samstag in Wien war mein achtes Spiel in dieser Liga und ich habe noch keinen Kampf gesehen. Aber das ist auch gut, wegen Verletzungen ist es sicher besser“, betont Groznik. So muss er weniger oft einschreiten – aber auch mit „Referee Groznik“ will sich niemand anlegen...  

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