Tränen bei Abschied

Marlies Schild: Baby & Hochzeit

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Schon im Frühjahr sollen Hochzeitsglocken läuten.

Dienstag, Uniqa-­Tower in Wien, 20. Stockwerk. Um 10.01 Uhr erklärt Marlies Schild : „Ich denke, es ist an der Zeit, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Mit heutigem Tag beende ich meine Skikarriere.“

Damit ist offiziell, was seit Tagen alle vermutet haben. Auch bei ihrem Rücktritt machte die 33-jährige Salzburgerin gute Figur. Dunkler Blazer, weiße Seidenbluse, hautenge schwarze Hose. Noch einmal lässt sie ihre so erfolgreiche Karriere Revue passieren. „Ich habe meinen Traum, den ich als kleines Mädchen hatte, gelebt.“

Tränen. Dann blickt sie zu Freund Benni Raich, der im Publikum sitzt, und plötzlich kullern Tränen über ihre Wangen. Nach 37 Weltcupsiegen, 35 davon im Slalom (Rekord), vier Olympia- und sieben WM-Medaillen ist Schluss. Der Platz in der Geschichte ist ihr sicher.

Pläne. In Erinnerung bleiben auch Schilds böse Verletzungen, die, wie sie sagt, Spuren hinterlassen haben. „Das ist aber nicht der Grund für den Rücktritt“, lächelt sie. Im Gegenteil: „Als Frau muss ich anders denken. Es gibt Pläne und Wünsche. Der größte ist, mit Benni eine Familie zu gründen.“

Und der verrät später auf eine mögliche Hochzeit angesprochen: „Im Frühjahr könnte es so weit sein!“

W. Unterweger

Marlies Schild tritt zurück

Schild im Interview: "Es ist Zeit für einen neuen Lebensabschnitt"

ÖSTERREICH: Marlies, warum ziehen Sie gerade jetzt den Schlussstrich?
Marlies Schild: Ich denke, es ist an der Zeit, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Ich habe meinen Traum, den ich als kleines Mädchen hatte, gelebt. Für die Entscheidung habe ich mir viel Zeit genommen. Da habe ich dann festgestellt, dass sich meine Prioritäten verschoben haben.

ÖSTERREICH: Wo liegen die?
Marlies Schild: Ich bin jetzt 33 Jahre alt. Für eine Frau ist das ein Alter, wo man sich überlegen sollte, wo es in den nächsten Jahren hingeht. Ich komme selbst aus einer Großfamilie. Mein größter Wunsch ist, eine Familie zu gründen. Eigene Kinder zu haben, ist das größte Gut, das man haben kann.

ÖSTERREICH: Werden Sie den Skiweltcup nicht vermissen?
Marlies Schild: Ich habe mehr erreicht, als ich mir je vorstellen konnte. Dafür habe ich auch immer sehr gerne ­gearbeitet. Natürlich wird mir der Wettkampf fehlen, ich werde vermissen, meine Schwünge bei den Rennen in den Schnee zu ziehen. Aber genauso freue ich mich auf neue Herausforderungen. Wie immer die auch ausschauen werden.

ÖSTERREICH: In Ihrer Karriere haben Sie zehn Operationen über sich ergehen lassen müssen. Haben die Verletzungen Spuren hinterlassen?
Marlies Schild: Die letzten Jahre haben an mir gezehrt. Ich habe immer mehr körperliche Probleme bekommen. Aber jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eine Kämpferin bin. Ich habe immer Wege gefunden, um wieder Topleistungen zu bringen.

ÖSTERREICH: Welche Rolle hat Ihr Freund Benni bei der Entscheidung gespielt?
Marlies Schild: Natürlich haben wir darüber gesprochen. Aber am Ende war es allein meine Entscheidung.

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