City Event, Stockholm

1. Runde: Hirscher scheitert an Abfahrer

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ÖSV-Superstar verpatzt WM-Generalprobe. Deutschem gelingt Sensation.

Marcel Hirscher hat sich am Dienstag im zum Slalom-Weltcup zählenden City Event in Stockholm mit nur 15 Punkten für Rang neun begnügen müssen. Der Titelverteidiger schied ebenso wie die anderen ÖSV-Teilnehmer bereits in der ersten Runde aus. Die Siege auf dem Hammarbybacken sicherten sich Topfavoritin Mikaela Shiffrin und der deutsche Überraschungsmann Linus Straßer.

+++ US-Dominatorin Shiffrin gewinnt bei Parallel-Show +++

Hirscher musste sich nach zwei Läufen auf dem nur 18 Tore langen Parallelkurs mit einem Sprung dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde um die Winzigkeit von drei Hundertstel geschlagen geben. Da aber auch Henrik Kristoffersen wie schon im Vorjahr nicht ins Viertelfinale aufstieg - er scheiterte an Straßer klar um 0,4 Sekunden - behielt Hirscher seinen Vorsprung im Gesamt- und im Slalom-Weltcup auf den Norweger.

"Letztes Jahr habe ich hier um zwei Hundertstel gewonnen, heute um drei verloren. Das gehört zu dem knappen Bewerb dazu", erklärte der Salzburger in seinem ersten ORF-Interview, nachdem er sich kurz zum Duschen ins Hotel zurückgezogen hatte. "Man darf hier niemanden unterschätzen. Kilde ist gewaltig gestartet und hat angeschoben wie (eine) Sau."

Hirscher wahrt im Weltcup Abstand

Da es aber auch Kristoffersen bereits in Runde eins erwischt hatte, hielt sich die Enttäuschung bei Hirscher in Grenzen. "Das ist natürlich positiv für mich. Trotzdem hätte ich gerne mehr Runden überstanden und wäre länger gefahren, weil es einfach Spaß macht. Man muss sich nur die Stimmung anhören, das ist definitiv ein genialer Event", betonte der 27-Jährige.

Hirscher Vorsprung im Kampf um seine sechste große Kristalltrophäe in Serie beträgt vor der WM in Sankt Moritz (6. bis 19. Februar) sowie neun Weltcup-Rennen vor Saisonende weiterhin komfortable 432 Punkte auf Kristoffersen sowie den Franzosen Alexis Pinturault, der mit Platz zwei in Stockholm zum Norweger aufschloss.

In der Slalom-Wertung liegt er nach wie vor 60 Zähler vor Titelverteidiger Kristoffersen, der ihm als einziger Rivale die kleine Kugel noch abjagen kann.

Linus Straßer
© GEPA

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Michael Matt verpasste im nur 16 Mann zählenden Starterfeld gegen Pinturault Aufstieg ins Viertelfinale. Dem 23-jährigen Tiroler fehlten am Ende 0,19 Sekunden auf den Vorstoß unter die letzten acht. "Man darf sich keinen kleinen Fehler auf diesem Kurs erlauben. Mein Start war nicht optimal", wusste Matt, wo er die entscheidende Zeit verloren hatte.

Straßer: "Habe meine Chance genutzt"

Tagessieger Straßer rutschte erst durch die Absage des bayrischen Landsmannes Felix Neureuther, der wegen einer Knieverletzung nicht nach Schweden gereist war, ins exklusive Teilnehmerfeld. Und der 24-Jährige vertrat den verletzten WM-Dritten mehr als würdig, indem er seinen Debüt-Erfolg im Weltcup feierte und damit nun auch bei der WM in der Schweiz dabei ist. "Das hätte ich nie geglaubt", stammelte Straßer nach seinem Überraschungscoup.

Vier Hundertstel gaben am Ende im Finale gegen Pinturault den Ausschlag für das Mitglied der Ski-Abteilung des TSV 1860 München. Neureuther habe ihm schon im Vorfeld Mut zugesprochen. "Er hat gesagt, das ist meine Chance. Ich sei hier, um das zu gewinnen. Ich habe meine Chance genutzt", lautete der zufriedene Kommentar von Straßer.

Er hat als erst elfter Deutscher ein alpines Weltcup-Rennen gewonnen, in seiner Kindheit fuhr Straßer übrigens für den Kitzbüheler Ski Club. Platz drei sicherte sich sehr zur Freude der Tausenden Zuschauer am Hammarbybacken der schwedische Lokalmatador Mattias Hargin.

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