Skigymnasium

Sex-Folter: Stams-Direktor wehrt sich

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Die mutmaßlichen Machtspiele von Stams schlagen immer höhere Wellen.

Die Aussagen haben eingeschlagen wie eine Bombe: Ausgerechnet am Elite-Skigymnasium Stams, aus dem 300 Medaillen­gewinner bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen hervorgingen, sollen laut Aussage eines ehemaligen Absolventen und ÖSV-Skifahrers über Jahre Schüler sexuell gefoltert worden sein. Beim sogenannten „Pastern“ seien ­ihnen Tuben zwangsweise eingeführt worden – ÖSTERREICH berichtete.

In die Kritik geriet dabei auch der langjährige Direktor des Skigymnasiums. Er habe die Vorgänge öffentlich verharmlost. Doch jetzt geht Arno Staudacher in die Offensive. In einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung beklagt er, dass die Vorwürfe anonym erhoben wurden. Er fragt sich nach dem Motiv, glaubt an die ­Abrechnung eines Einzelnen. Das „Pastern“ sei früher zwar vorgekommen, in den vergangenen Jahren aber seines Wissens nicht mehr. Den Vorwurf, dass übermäßig viele Schüler das Gymnasium vorzeitig ab­brechen und zu Drogen greifen würden, wies Staudacher zurück. Die Abbrecher-Quote liege unter 20 Prozent und sei damit ein ganz normaler Wert.

Ministerium wies ­Untersuchung an

Auch der ÖSV hat sich in den vermeintlichen Skandal um die Elite-Schule eingeschaltet und von „Betroffenheit“ gesprochen. Allerdings verwahrt er sich gegen die Vermischung von Sportverband und Schule. Der ÖSV sei nicht der Träger von Stams, kooperiere allerdings mit der Einrichtung.

Das zuständige Bildungsministerium hat inzwischen eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft angewiesen.

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