Gritsch auf Platz 10

ÖSV-Damen verpatzen Ski-Auftakt bei Gut-Behrami-Triumph in Sölden

Teilen

Die ÖSV-Damen erreichen beim Ski-Auftakt in Sölden das ausgegebene Minimalziel. Franziska Gritsch fällt im zweiten Durchgang auf Platz 10 zurück. Den Sieg holt sich Lara Gut-Behrami, die nach einer furiosen Aufholjagd die Halbzeitführende Federica Brignone noch abfangen konnte.

Lara Gut-Behrami hat den Frauen-Riesentorlauf zum Start des alpinen Ski-Weltcups in Sölden gewonnen. Die Schweizerin siegte am Samstag auf dem Rettenbachgletscher dank Bestzeit im zweiten Durchgang mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Italienerin Federica Brignone und fixierte so ihren dritten Sölden-Sieg. Dritte war die Slowakin Petra Vlhova. Topstar Mikaela Shiffrin kam über Platz sechs nicht hinaus. Franziska Gritsch erreichte als beste ÖSV-Frau den zehnten Rang.

Lara Gut Sölden
© GEPA
× Lara Gut Sölden

Für Gut-Behrami, Vierte nach dem ersten Teil am Vormittag, war es der 38. Weltcup-Sieg und der sechste im Riesentorlauf. Halbzeit-Führende war - mit großem Vorsprung - Brignone gewesen. "Der Riesenslalom hat für mich immer eine spezielle Bedeutung gehabt. Wenn man gut ist im Riesenslalom, ist man, würde ich sagen, eine bessere Skifahrerin", sagte Gut-Behrami im ORF-Interview. "Ich mag es extrem (in Sölden; Anm.). Es ist steil, es ist schwierig, es ist zum Kämpfen, das taugt mir", beschrieb sie ihre Liebesbeziehung zu dem Hang. Dreimal war auf dem Rettenbachgletscher sonst nur die Slowenin Tina Maze siegreich.

+++ Das Rennen im LIVE-Ticker zum Nachlesen +++

Lara Gut Sölden Podest
© GEPA
× Lara Gut Sölden Podest

Die übrigen Österreicherinnen in der Entscheidung hatten teilweise großen Rückstand. Stephanie Brunner lag als 14. 2,91 Sekunden zurück, Elisabeth Kappaurer (+3,01) kam auf den 18. Platz. Katharina Liensberger (23./+3,33) und Katharina Truppe (24./+3,35) fielen noch weiter zurück. Am Sonntag  (ab 10 Uhr im Sport24-Liveticker) sind die Männer mit ihrem Riesentorlauf in Sölden dran.

Top 10 war für ÖSV-Ladies das Ziel

Österreichs neuer Frauen-Cheftrainer Roland Assinger durfte sich im ersten Rennen seiner Amtszeit jedenfalls gerade noch über den gewünschten Top-10-Platz freuen. Für Gritsch (+2,58) war es erst das dritte Mal, dass sie in einem Weltcup-Riesentorlauf unter den zehn Schnellsten landete. Zuletzt war die Tirolerin im März 2022 in Aare Sechste gewesen. "Der Sprung ganz nach vor ist für uns extrem weit. Mit einem Top Ten müssen wir zufrieden sein aktuell", betonte Assinger.

"Mit einem Top Ten in die Saison zu starten ist für mich völlig okay. Ich bin schon zufrieden, es waren wieder ein paar extrem coole Teilleistungen dabei. Die Mädels, die vor mir sind, sind die absolute Weltspitze - da kann ich mir sicher noch was abschauen", meinte Gritsch. Die Ötztalerin hatte den ersten Durchgang als Sechste abgeschlossen. Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel, die ursprünglich Sechstbeste zur Halbzeit, wurde nachträglich disqualifiziert, weil auf ihrem Ski Rückstande von Fluor-Wachs festgestellt wurden - das ist mit dieser Saison bei FIS-Wettkämpfen verboten.

Scheib im Pech

Die Steirerin Julia Scheib schied wie Elisa Mörzinger und Michaela Heider im ersten Durchgang aus. "Ich bin oben gut ins Ziehen gekommen, dann hat es mir die Ski zusammengeschlagen und es war ziemlich schnell aus", schilderte Scheib ihr Missgeschick nach wenigen Schwüngen. "Es fühlt sich natürlich nicht gut an, ich hätte gerne meine Stärke im Steilhang gezeigt. Das Bitterste ist, dass ich bei diesem echt coolen Rennen nach dem ersten Viertel stehen bleiben muss."

Die zuletzt heißgelaufene Debatte über den frühen Ski-Auftakt wurde durch die Bilder von frisch verschneiten Gipfeln am Samstag etwas abgekühlt. 15.400 Besuchern und Besucherinnen kamen laut ÖSV-Angaben bei Kaiserwetter in die Weltcup-Arena auf gut 3.000 Höhenmetern. Befürchtungen der Organisatoren, dass Klimaaktivsten wie die "Letzte Generation" die Hochgebirgsstraße auf den Gletscher blockieren könnten, oder sich gar Zugang zur Piste verschaffen könnten, bewahrheiteten sich nicht. Um Zwischenfälle zu vermeiden, hatten Behörden und Mitarbeiter der Bergbahnen schon in den Nachtstunden patrouilliert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.