Wie auch in anderen Sportarten werden Nationenwechsel im Ski-Sport immer prominenter. Der Tiroler Ski-Verband steuert nun dagegen, denn diese Wechsel werden künftig kosten. Ein Modell, das auch der ÖSV in Betracht ziehen könnte.
Marcel Hirscher ist das bekannteste Beispiel in Österreich, immerhin geht er durch seine niederländischen Wurzeln mittlerweile für eben dieses Land an den Start. Slalom-Auftaktsieger Lucas Pineiro Braathen fuhr nun seinen ersten Sieg für Brasilien ein, seit seinem Wechsel aus Norwegen.
Genau diese Vorgänge sind dem Tiroler Ski-Verband ein Dorn im Auge. Präsident Karl Janovsky erklärt der "Tiroler Tageszeitung, da ein Nationen-Wechsel "immer öfter vorkommt", habe man "das in der Kaderverpflichtungs-Erklärung verankert".
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"Kommt immer häufiger vor"
Ausbildungs-Entschädigungen sind zum Beispiel im Fußball Gang und Gäbe. Nun sollen auch Skifahrer für jedes Jahr, das sie im Kader verbracht haben, bei einem Nationen-Wechsel zahlen müssen.
"Für uns in Tirol ist das ein großes Thema. Wir haben mit Abstand den größten alpinen Kader, haben sehr viele Kinder mit Doppelstaatsbürgerschaften. Es kommt immer häufiger vor, da müssen wir was tun", betont Janovsky. Bislang ist von ein bis zwei Fällen im Jahr die Rede.
Vorbild für den ÖSV
Ob auch der ÖSV diese Regelung einführen wird? Noch ist nichts dergleich bekannt, allerdings ist man sich auch im Verband der Thematik bewusst. Alpin-Chef Christian Mitter kommt gegenüber der Tiroler Tageszeitung auch zu Wort: "Wir finanzieren in der Jugend viel im Hintergrund, übernehmen die Organisation. Wenn es dann eng wird oder man nicht so schnell fährt, sagt man einfach Tschüss. Das kann es nicht sein."
Man investiere "direkt und indirekt Hunderttausende Euro in Athleten", nur damit diese eventuell das Weite suchen. Der ÖSV braucht also auch eine Lösung dafür, wie er betont. Die Wege nach Tirol sind nicht gerade weit, eine Übernahme des Modells ist also nicht gerade unrealistisch.