Italo-Oldie Innerhofer muss Heimreise antreten

WM-Eklat! Trainings-Schnellster darf nicht in Abfahrt starten

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Riesen-Wirbel im italienischen Speed-Team: Christof Innerhofer wird trotz Trainings-Bestzeit nicht für das Abfahrts-Team berücksichtigt.

Mamma Mia! Italiens Routinier Christof Innerhofer darf in der WM-Abfahrt in Courchevel am Sonntag (ab 11 Uhr im Sport24-Liveticker) nicht starten. Der 38-Jährige bekommt nach einem Trainer-Entscheid keinen Startplatz für das WM-Highlight. Nach dem Training am Samstag war er noch guter Dinge, seine Formkurve zeigte steil nach oben:  "Ich fühle mich sehr wohl. Ich habe vor drei Tagen total das Setup geändert und fühle endlich nach vier Jahren wieder das, was ich fühle soll".

Damit verliert der Speed-Hit am Sonntag einen absoluten Geheimfavoriten. Die Entscheidung der Italo-Trainer erklärt sich damit, dass man sich schon vor den Trainingseinheiten auf das Team mit Superstar Dominik Paris, dem Kitzbühel-Zweiten Florian Schieder, Mattia Casse und Matteo Marsaglia festgelegt hatte. Während Casse mit zwei dritten Plätzen in Wengen und Gröden zumindest unter der Saison seine Podest-Qualitäten beweisen konnte, ist die Nominierung vom 37-jährigen Marsaglia unverständlich. Sein bestes Abfahrts-Ergebnis war ein vierter Platz vor zwei Jahren in Beaver Creek. Innerhofer war nur noch als Ersatzfahrer eingeplant, falls sich einer des Quartetts verletzt.

Innerhofer droht unrühmliches Karriereende

Die Trainer-Entscheidung ist nach den starken Trainingsleistungen dennoch unverständlich. Bei der WM in Courchevel/Meribel wollte es Innerhofer ein letztes Mal wissen. Der Super-G-Weltmeister von 2011 war in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen geplagt. Vor allem bei Großereignissen war in der Köngisdisziplin stets mit ihm zu rechnen: Bei den Olympischen Spielen 2014 holte er in der Silber,  bei der WM 2011 Bronze. Der Südtiroler konnte in seiner Karriere insgesamt vier Abfahrten gewinnen (Bormio 2008, Beaver Creek 2012, Wengen 2013 und Garmisch-Partenkirchen 2013). Nach der Skandal-Ausbootung könnte er nach der Saison die Ski endgültig an den Nagel hängen.

Italien wartet seit 1952 (Zeno Colo) auf eine Gold-Medaille in der Herren-Abfahrt, der Druck auf das Team ist nach der umstrittenen Entscheidung weiter gewachsen.

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