Nur mehr 9 Mal schlafen, dann starten die Herren in Sölden in die Weltcup-Saison.
Der Auftakt auf dem Rettenbachgletscher ist für unsere Herren ein Sprung ins Ungewisse. Denn los geht's ausgerechnet in jener Disziplin, in der die Ski-Nation vergangene Saison regelmäßig Prügel bezog: im Riesentorlauf (Sonntag, 18. Oktober, 10/13.15 Uhr). Beim RTL-Auftakt vor einem Jahr (Sieger: Pinturault) belegte Manuel Feller als bester ÖSV-Läufer Platz 12.
Doch heuer soll alles anders werden. Dafür krempelte Präsident Peter Schröcksnadel persönlich die Ärmel auf: Er überredete Hirscher-Papa Ferdinand, an der Seite des einstigen Hirscher-Trainers Mike Pircher (neuer RTL-Chef) anzupacken. Das ehemalige Erfolgsduo von Marcel Hirscher schaut auch Marco Schwarz (eigentlich in Slomom-Trainingsgruppe) ganz genau auf die Ski. Der Kärntner ist nicht nur unser Top-RTL-Mann, sondern auch der beste Allrounder des Landes.
Nach Super-Comeback Angriff auf große Kugel
Vor einem Jahr laborierte Schwarz noch an den Folgen einer Kreuzband-Operation und fehlte deshalb in Sölden. Umso beeindruckender sein Comeback mit Platz 6 im RTL-Klassiker von Alta Badia und Slalom-Podestplätzen in Adelboden (3.) und Kitz (2.). Der nächste Schritt wäre der Angriff im Gesamtweltcup.
Technikspezialist Sandro Schwarz nimmt zur neuen Saison den Gesamt-Weltcup in Angriff
Nachlegen wollen auch die Speed-Spezialisten Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr, die 2019/20 als Gesamt-Vierter bzw.-Fünfter aufzeigten. Die wären in Sölden fix dabei, während die letzten ÖSV-Plätze für den RTL in einer Qualifikation ausgefahren werden.
ÖSV-Girls holen letzten Schliff
Unsere ÖSV-Damen haben beim Heimrennen in Sölden am 17. Oktober viel vor. "Wir wollen in Sölden und in der Saison insgesamt zeigen, dass wir die Corona-Situation im Griff haben", meinte Cheftrainer Christian Mitter bei einem Freiluft-Medientermin auf dem Rettenbachferner.
An Ort und Stelle trainiert die rot-weiß-rote Technikmannschaft noch bis morgen. Das bisherige Sommertraining sei trotz des Verzichts auf Camps in der Südhemisphäre sehr gut verlaufen, hieß es. Das Improvisieren funktionierte. Man hat in Sölden, Saas Fee und Zermatt die Zahl der Skitage sogar erhöhen können. "Ich bin bereit, Gas zu geben", sagt Franziska Gritsch. Die 23-Jährige war im Vorjahr als Siebente die beste Österreicherin in Sölden.
ÖSV-Dame Franziska Gritsch will in Sölden "Gas geben"
Die Erwartungshaltung ist vor diesem Winter generell gestiegen. ÖSV-Coach Mitter ist in seinem zweiten Jahr in der Pflicht. Besonders im Fokus: Die WM in Cortina im Februar und der Gesamtweltcup. Im Vorjahr war Speed-Spezialistin Nina Ortlieb als Gesamt-Zwölfte die beste ÖSV-Dame.