1. Gold-Angriff im Team auf der Großschanze

Kombinierer wollen Bronze-Serie beenden

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Nach zwei Bronzemedaillen in der ersten WM-Woche wollen die ÖSV-Kombinierer auch auf der Großschanze von Planica Edelmetall einheimsen. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich am Mittwoch im Teambewerb, wo man zu den nur vier echten Anwärtern auf Medaillen zählt.

Vor zwei Jahren holten Johannes Lamparter und Co. in Oberstdorf WM-Bronze, auch 2017 und 2019 war man Dritter. Jeweils hinter Norwegen und Deutschland, die mit je zwei die letzten vier WM-Mannschaftstitel unter sich aufteilten. Auch in Slowenien werden die Skandinavier mit Topstar Jarl Magnus Riiber und Deutschen wohl zu stark für das Quartett von ÖSV-Coach Christoph Eugen sein. "Ich denke, dass Deutschland und Norwegen die klaren Favoriten sind. Aber wir haben schon eine Chance, dafür muss alles passen",sagte Eugen zur APA - Austria Presse Agentur und erinnerte an den bitteren vierten Platz bei Olympia hinter Japan. "Man hat in Peking gesehen, dass einfach alles aufgehen muss." Der langjährige Cheftrainer der Österreicher hat auch diesmal die sprungstarken Japaner auf der Rechnung.

Sein Team wird von Weltcup-Leader Lamparter und dem bisher in Planica starken WM-Debütanten Stefan Rettenegger angeführt, ist aber durch Krankheiten ersatzgeschwächt. Hinter dem Einsatz von Franz-Josef Rehrl steht ein großes Fragezeichen, der Bronzemedaillengewinner von der Normalschanze laboriert seit Sonntag an Grippesymptomen, Gewissheit wird das Training am Dienstag bringen. "Er wäre natürlich nicht leicht zu ersetzen, das könnte schon schwierig werden", so Eugen, der mit Mario Seidl einen weiteren Topmann erkrankt vorgeben muss.

Als weitere Kandidaten stehen dem ÖSV Martin Fritz, der Olympiadritte Lukas Greiderer und der ins WM-Aufgebot nachgeholte Thomas Rettenegger zur Verfügung. Dessen jüngerer Bruder Stefan setzte seine bisher starke Saison bei der WM fort. Eugen: "Er hat schon über den ganzen Winter stabile Leistungen gezeigt und als Siebenter ein sehr starkes Debüt gezeigt. Er ist gut drauf. Es macht Spaß, noch so einen Jungen dabei zu haben."

Gelingt erster Gold-Coup nach 12 Jahren?

Der mit sieben Saisonsiegen weitaus erfolgreichere andere Youngster ist Retteneggers Zimmerkollege Lamparter. Der Tiroler erwischte nach einem grandiosen Weltcup-Jänner keinen guten WM-Start, schöpfte mit Bronze im Mixed-Team als kurzfristiger Ersatz des erkrankten Rehrl aber wieder Mut.

"Für mein Selbstvertrauen war das sehr wichtig. Zu wissen, dass ich es drauf habe, tut natürlich gut. Die Großschanze ist das, wo ich mich sehr wohl fühle", betonte der im Mixed als starker Schlussläufer aufgetretene Weltmeister von 2021. Eugen ist überzeugt, dass sein Topmann, den er mit der ursprünglichen Nicht-Nominierung für das Mixed einen zwischenzeitlichen Tiefschlag versetzt hatte, noch glänzen wird. "Für Jo passt es sicher auf der Großschanze, er hat im Mixed einen guten Sprung gemacht. Das gibt ihm noch mehr Schub für die Große, damit er wieder angreifen kann."

Über Gold jubelte ein ÖSV-Quartett zuletzt 2011. Riiber geht hingegen mit seinen Kollegen auf den dritten Team-Titel in Serie los. Insgesamt hält der in Slowenien bereits auf der Normalschanze und im Mixed siegreiche Norweger bereits bei sechs WM-Siegen.

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