Die Japanerin Sara Takanashi feiert im zweiten Frauen-Skispringen von Rasnov ihren 60. Weltcupsieg.
Die Rekordgewinnerin gewann 6,3 Punkte vor der Norwegerin Silje Opseth und 10,6 Zähler vor der slowenischen Gesamtweltcupführenden Nika Kriznar. Als beste Österreicherinnen wurden Daniela Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig Sechste bzw. Siebente, Sophie Sorschag hat sich als Neunte für das WM-Team empfohlen. Marita Kramer hingegen durfte erneut nicht mitwirken.
Der dreifachen Saisonsiegerin war wie am Vortag die Teilnahme wegen einer unklaren PCR-Test-Lage von den lokalen Gesundheitsbehörden verwehrt worden. Damit ist ihre Chance auf den Gesamtweltcupsieg nur noch gering. Mit neun Punkten Vorsprung als Leaderin zur letzten Weltcup-Station vor der WM angereist, ist sie nun 151 Punkte hinter Donnerstag-Gewinnerin Kriznar nur noch Vierte. Lediglich vier Weltcupbewerbe stehen noch auf dem Programm.
Gesundheitsbehörden schließen Kramer aus
Am Donnerstag war nach einem vor der Abreise nach Rasnov genommenen ungültigen PCR-Test das Ergebnis eines vor Ort genommenen PCR-Tests nicht rechtzeitig vorgelegen. Letztlich war das Ergebnis positiv, danach absolvierte Antigen-Tests wie auch ein weiterer PCR-Test brachten negative Ergebnisse. Dennoch gab es von den lokalen Gesundheitsbehörden keine Startfreigabe für Kramer. Sie fuhr in Folge noch am Freitag in Richtung Heimat, wo sie sich nun auf die Oberstdorf-WM vorbereitet.
ÖSV-Chefcoach Harald Rodlauer urteilte, dass es traurig und für Kramer bitter sei, dass ihr durch einen offensichtlich fehlerhaften Test die Chance auf den Gesamtsieg so gut wie genommen worden sei: "Wir werden sie wieder aufbauen und für die WM bestmöglich einstellen, dann auch in den verbliebenen Weltcup-Bewerben wieder voll angreifen." Nur mit Einsatz des ÖSV, des Weltverbands (FIS), örtlicher Behörden und der Veranstalter konnte gar eine mehrtägige Quarantäne Kramers verhindert werden.
Auch ohne die 19-Jährige hatte es nach dem ersten Durchgang am Freitag nach einem ÖSV-Podestrang ausgesehen, nachdem das vier Bewerbe in Folge nicht geklappt hatte. Pinkelnig war hinter Takanashi Zweite, dabei war die Vorarlbergerin nach einem im Dezember bei einem Trainingssturz erlittenen Milzriss erst am Donnerstag in die Saison eingestiegen. Letztlich wurde es für die 32-Jährige nach einem etwas schwächeren zweiten Sprung wie am Vortag Rang sieben, 9,5 Punkte hinter den Podestplätzen.
"Heute wollte ich im zweiten Durchgang ein bisschen zu viel, aber die Sprünge bisher stimmen mich mehr als zuversichtlich", meinte Pinkelnig. So wurde Iraschko-Stolz erneut beste Österreicherin, die 37-Jährige hielt in der Entscheidung ihren Halbzeitrang. 1,7 Zähler hatte sie auf Pinkelnig gut. Im erwarteten Duell um den fünften ÖSV-WM-Platz fiel die Vortages-Elfte Lisa Eder als 21. ab, am Donnerstag war Sorschag nur 28. geworden. Chiara Hölzl kam nach Platz zehn diesmal lediglich auf Rang 15.
Rodlauer war mit dem sportlichen Abschneiden zufrieden: "Die Voraussetzungen für unser Team waren keineswegs einfach. Wir haben uns gut geschlagen." Für Samstag (9.45 Uhr, live ORF 1) ist ein Mixed-Teambewerb angesetzt, von österreichischer Frauen-Seite war mit der Nominierung von Iraschko-Stolz und Pinkelnig zu rechnen. Danach geht es mit dem Tour-Bus in die Heimat, ehe am Montag die Anreise ins WM-Quartier im nahe Oberstdorf gelegenen Kleinwalsertal erfolgt.