Der Schweizer Überflieger sprang in beiden Durchgängen überlegene Bestweite.
Simon Ammann hat dem Druck im Vorfeld perfekt standgehalten und am Samstag mit seinem vierten Einzel-Gold Sportgeschichte geschrieben. Der 28-jährige Schweizer landete im Großschanzen-Bewerb der XXI. Olympischen Winterspiele im Whistler Olympic Park bei 144 und 138 Metern und gewann letztlich überlegen 14,2 Punkte vor dem Polen Adam Malysz und weitere 7,2 Zähler vor dem neuerlich "bronzenen" Gregor Schlierenzauer. Damit gab es das gleiche Siegerfoto wie eine Woche zuvor vom kleinen Bakken.
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Gregor Schlierenzauer holte sich von der Großschanze seine zweite Medaille.
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Überragend war aber einmal mehr der Schweizer Simon Ammann
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Das Siegertreppchen war exakt das gleiche wie von der Normalschanze: Ammann vor Malysz und Schlierenzauer
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Ammann und Malysz warem zum Scherzen aufgelegt.
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Aber auch Gregor Schlierenzauer war sichtlich zufrieden.
Starkes Team
Österreichs Adler zeigten mannschaftlich eine weit
stärkere Leistung als im ersten Bewerb und sind für den Teambewerb am Montag
natürlich die Favoriten auf Gold. Andreas Kofler erlebte eine Art "deja-vu".
Vor vier Jahren hatte er Großschanzen-Olympiagold als Zweiter nur um einen
Zehntelpunkt verfehlt, diesmal verpasste er Bronze auch nur um einen Zähler.
Morgenstern ließ er diesmal aber unmittelbar hinter sich. Wolfgang Loitzl
wurde Zehnter.
Während der nach dem ersten Durchgang überraschend auf Platz drei liegende Finne Matti Hautamäki seine Chance mit einem 104-m-Hüpfer völlig verpatzte, ließen sich die Routiniers Malysz und schon gar nicht Ammann ihre Medaillen nicht mehr nehmen. Malysz jubelte danach: "Das ist wie eine Goldmedaille für mich. Ich habe gesagt, ich will um Gold kämpfen, aber Ammann war sehr stark. Der zweite Platz war das, was möglich war."
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Samstag war ein erfolgreicher Tag für das Österrichische Olympia-Team.
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Andrea Fischbacher holte Gold im Super G, Gregor Schlierenzauer Bronze von der Großschanze.
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Zunächst schaute Schlieri im Österreich-Haus vorbei.
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Der Jubel um den zweifachen Medaillengewinner war groß.
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Stolz präsentierte der Tiroler seine beiden Medaillen.
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Dann aber stand Andrea Fischbacher im Mittelpunkt.
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Die Großcousine von Hermann Maier ließ es sich ebenfalls nicht nehmen im Österreich-Haus vorbeizuschauen.
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Einer der ersten Gratulanten von Fischi: Ihr Vater, ...
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...von die auch ein Sieges-Bussi bekam
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ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel neben der Goldmedaillengewinnerin
Verpatzter erster Sprung
Schlierenzauer beklagte einen nicht
ganz geglückten ersten Sprung. "Der zweite war ein
Schlierenzauer-Sprung. Ich bin froh, dass ich wieder eine Medaille habe, auf
der anderen Seite tut's ein bisschen weh, weil mehr möglich gewesen wäre",
sagte der nunmehr zweifache Bronze-Gewinner. Für Andi Kofler tat es ihm
Leid. "Aber so ist leider der Sport. Es wär super gewesen, wenn wir
beide im Zimmer eine Medaille gehabt hätten."
Der 20-jährige Stubaitaler versprach im "Mannschaftsbewerb wieder Gas" zu geben. "Momentan tu ich mich mit der Anfahrtsposition ein bisschen schwer, deswegen passt es noch nicht so ganz."
Ammann in einer eigenen Liga
Bereits im ersten Durchgang hatte
Simon Ammann auch im zweiten Bewerb wie erwartet seinen Stempel aufgedrückt
und war auf 144 Meter hinunter gesegelt. Die Landung war allerdings
schlecht, daher war der Vorsprung mit 6,6 Zählern noch kein beruhigender.
Doch mit einem nicht völlig ausgereizten zweiten Sprung gab es letztlich
keinen Zweifel über den Sieger. Ammann hat damit bisher nie Erreichtes in
dieser Sportart geschafft, acht Jahre nach Salt Lake City holte er - erneut
in Nordamerika - wieder Doppel-Gold in den Einzelbewerben.
Außerdem ist Ammann zum erfolgreichsten Schweizer in der Olympia-Geschichte überhaupt und endgültig zum Nationalhelden aufgestiegen. Der sympathische Athlet hat damit die bisher führende Vreni Schneider (3 Gold und je 1 Silber und Bronze) übertroffen.
Hoffen auf Teambewerb
Für die drei nicht mit Medaillen belohnten
ÖSV-Adler bleibt nun die Hoffnung auf den Teambewerb am Montag, in dem
Österreich Favorit ist. "Ich werde noch alles genau analysieren.
Bei Olympia zählen nur die ersten drei Plätze, aber ich bin mit meiner
Leistung zufrieden und werde das auch in den Mannschaftsbewerb mitnehmen",
meinte Tourneesieger Kofler, der noch über Reserven verfügt. "Eine
Medaille im Mannschaftsbewerb wäre schön, doch zum Abholen gibt's nichts."
Der nun wieder von Ammann als Doppel-Olympiasieger "abgelöste" (Olympiasieger bleiben natürlich immer Olympiasieger) Morgenstern erkannte sportlich fair die Überlegenheit des Schweizers an. "Ammann springt brutal stark. Um ihn zu schlagen, müssen einem zwei Bomben passieren." Und zu seiner eigenen Leistung: "Es war vor allem in zweiten Durchgang mehr drin. Wenn es oben ein bisschen abwindig ist, sind das nicht meine Bedingungen. Jetzt hoffe ich, dass es im Mannschaftsspringen besser geht."
Loitzl (10.) beklagte die Schwierigkeit, bei einer Großveranstaltung die Form zu finden. "Es wäre nach dem ersten Durchgang noch eine Chance da gewesen. Da wollte ich das Unmögliche versuchen und es ist in die Hose gegangen", sagte er.
Endstand
1. Simon Ammann (SUI) 283,6 Punkte (144,0 m/138,0 m)
2.
Adam Malysz (POL) 269,4 (137,0/133,5)
3. Gregor Schlierenzauer (AUT)
262,2 (130,5/136,0)
4. Andreas Kofler (AUT) 261,2 (131,5/135,0)
5.
Thomas Morgenstern (AUT) 246,7 (129,5/129,5)
6. Michael Neumayer
(GER) 245,5 (130,0/130,0)
7. Antonin Hajek (CZE) 240,6 (128,0/129,0)
8.
Noriaki Kasai (JPN) 239,2 (121,5/135,0)
9. Robert Kranjec (SLO) 233,7
(118,5/135,5)
10. Wolfgang Loitzl (AUT) 230,3 (129,5/121,5)
11.
Tom Hilde (NOR) 227,9 (124,0/126,5)
12. Anders Jacobsen (NOR) 226,4
(128,0/122,5)
13. Emmanuel Chedal (FRA) 225,5 (118,5/131,5)
14.
Kamil Stoch (POL) 224,1 (126,0/123,5)
15. Johan Remen Evensen (NOR)
223,6 (123,5/126,0)
16. Peter Prevc (SLO) 222,3 (124,5/124,0)
17.
Jakub Janda (CZE) 221,4 (126,5/121,5)
18. Harri Olli (FIN) 217,8
(117,0/129,0)
19. Stefan Hula (POL) 217,2 (122,5/124,0)
20. Daiki
Ito (JPN) 216,9 (117,0/128,5)
21. Vincent Descombes Sevoie (FRA) 211,6
(120,0/124,5)
22. Anders Bardal (NOR) 211,4 (119,0/124,0)
23. Roman
Koudelka (CZE) 208,5 (117,5/125,0)
24. Andreas Küttel (SUI) 204,9
(121,5/119,0)
25. Michael Uhrmann (GER) 202,7 (122,5/116,5)
26.
Matti Hautamäki (FIN) 202,4 (134,0/104,0)
27. Sebastian Colloredo
(ITA) 202,2 (118,5/120,5)
28. Andreas Wank (GER) 200,5 (127,5/110,0)
29.
Mitja Meznar (SLO) 198,5 (119,0/118,5)
30. Martin Schmitt (GER) 182,4
(122,5/108,0)
31. Janne Ahonen (FIN) 111,0 (125,0/nicht am Start)