HCirV-1 löst Hepatitis und Leberschäden aus

Forscher entdecken mysteriöses Virus in Frankreich

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Die Virengruppe war bisher nur für Tiere bedrohlich, jetzt hat sich erstmals auch ein Mensch infiziert.

Eine medizinische Entdeckung am Institut Pasteur in Paris sorgt für Aufruhr. Die französischen Forscher haben erstmals einen Vertreter der Circoviren entdeckt, der auch uns Menschen krankmachen kann. Das Virus kann bei Menschen unter anderem Hepatitis und Leberschäden auslösen.

Circoviren wurden erstmals 1974 entdeckt. Die Viren sind mit einem Durchmesser von 30 Nanometer extrem klein und besitzen keine Hülle. Sie galten bisher als reine Tierpathogene und waren als Erreger einer tödlichen Krankheit bei Papageien sowie weiterer Krankheiten bei Schweinen bekannt. Für Menschen galt das Virus bisher als völlig harmlos.

Hepatitis und Leberschäden

Dies könnte sich nun allerdings ändern. Eine neu entdeckte Variante der Circoviren kann Menschen infizieren und auch krankmachen. Dies ergab die Untersuchung einer Patientin mit einer mysteriösen Lebererkrankung. Die Frau hatte Anfang der 2000er eine Herz- und Lungentransplantation, Anfang 2022 kam sie wegen einer chronischen Hepatitis ins Krankenhaus. Die Ärzte konnten zunächst keinen typischen Hepatitis-Erreger finden und entdeckten später einen unbekannten Circovirus im Blut und Lebergewebe.

Die Forscher haben die neue Virusvariante „human Circovirus-1“ (HCirV-1) genannt. Das Virus infiziert menschliche Leberzellen, vermehrt sich dort und schädigt sie. Wie sich die Patientin mit dem Circovirus infiziert hat, ist bisher noch unklar. Die Forscher vermuten, dass HCirV-1 tierischen Ursprungs ist und wahrscheinlich beim Verzehr übertragen wird. Ob sich Menschen bei anderen Menschen infizieren können, ist noch unklar.
  

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