Love Parade

Security-Warnungen wurden alle ignoriert

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Die Polizei sagte bereits vor einem Jahr: Das ist zu gefährlich

Tag zwei nach der Katastrophe – jetzt beginnt die Suche nach den Schuldigen. Die Vorwürfe sind hart. Rainer Wendt, Chef der Polizeigewerkschaft Duisburg, meint: „Wir haben vor einem Jahr gewarnt – die Stadt ist einfach zu klein und eng, um der Menschenmassen Herr zu werden!“

In den vergangenen 12 Monaten wurde das Konzept der Uniformierten offenbar ignoriert. Wendt: „Ob unser Plan aufgenommen wird, liegt in anderen Händen, wir haben nicht einmal ein Veto-Recht.“

Spaßbremse
Der Polizei-Gewerkschafter beschuldigt den Oberbürgermeister Adolf Sauerland und die Veranstalter: „Der Druck war offenbar zu groß. Der Bürgermeister wollte wohl nicht als Spaßbremse verschrien werden.“

Jetzt droht eine Anzeige von höchster Stelle: Thomas Wenner, Ex-Polizei-Präsident von Bochum: „Ich zeige den Oberbürgermeister, die leitenden Beamten und die Veranstalter an. Die Love Parade war auf diesem Gelände nie realisierbar.“

Als amtierender Polizei-Chef hat Wenner im Vorjahr die Love Parade in Bochum einfach abgesagt – aus Sicherheitsbedenken!

Aber auch Fans haben vor dem Groß-Event dringend gewarnt. Auf Twitter, einem sozialen Netzwerk im Internet, postete klotsche vor vier Tagen: „in meinen augen is das ne falle. das kann doch nie und nimmer gut gehen. ich seh schon tote, wenn alle auf einmal über diese mickrige straße das gelände verlassen wollen“.

Die Staatsanwaltschaft wurde aktiv und beschlagnahmte die Planungsunterlagen. Zwei Strafanzeigen gingen bei der Justiz ein. Eine kam von einem Feuerwehrmann, der genau die Gefahrenstelle beanstandete, an der 19 Menschen zu Tode kamen.

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