Anstum auf Buchhandel

Dan Brown löst "Inferno" aus

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Neuer Thriller lässt die WHO gegen die Ausrottung der Menschheit kämpfen.

Die Übersetzer haben unter größter Geheimhaltung im Akkord gearbeitet. Für die deutsche Übersetzung von Dan Browns neuem Thriller "Inferno" (deutsche Startauflage: 700.000 Exemplare) zeichnen Axel Merz und Rainer Schumacher verantwortlich. Grund genug, auch bei der APA-Rezension des am 14. Mai erscheinenden Buches auf Teamarbeit zu setzen - zumal der 686-seitige Text vom deutschen Bastei Lübbe Verlag am heutigen Dienstag exakt vier Minuten nach Mitternacht per Mail zur Verfügung gestellt wurde. Einhellige Meinung des Rezensenten-Trios: Der Bestseller-Autor hat erneut einen spannenden Pageturner geschafft. Seinen Bauplan hat er nicht geändert. Dan Brown verbindet auch diesmal kunsthistorische Schnitzeljagd und actionreiche Verfolgungsjagd, Weltverschwörung und Wissenschaftlichkeit. Überraschend: Das vorwiegend in Florenz und Venedig spielende Buch führt in einer kurzen Rückblick-Episode auch nach Wien.

Der Plot
Brown bedient sich in seinem vierten Fall für den Kunsthistoriker und Symbolforscher Robert Langdon seiner bevorzugten Methode, zum Auftakt einen geheimnisvollen Charakter das Zeitliche segnen zu lassen. Dies geschieht natürlich nicht, ohne genügend Rätsel, Hinweise und Spuren für seinen Helden zu platzieren. Dieser wacht mit einer bösen Schusswunde am Kopf in einem Krankenhaus in Florenz auf, kann sich an die vergangenen beiden Tage nicht erinnern. Zuletzt wähnte er sich an seiner Heimat-Uni in Massachusetts. Kaum bei Bewusstsein wird er von einer Attentäterin und einem mächtigen, anonymen, von einer Jacht aus operierenden Konsortium gejagt. Als Fluchthelferin steht ihm die 32-jährige hochbegabte Ärztin Sienna Brooks (IQ: 208) zur Seite. Gemeinsam mit ihr versucht er seinen Häschern zu entkommen, seine Erinnerung wiederzuerlangen und gleichzeitig die Rätsel zu lösen, die ihm ein in seinem Sakko gefundener, in einem biometrisch gesicherten Metallkapsel aufbewahrter, geheimnisvoller Gegenstand aufgibt.

"Göttliche Komödie" als zentraler Schlüssel  
Bald wird Dantes "Göttliche Komödie" als zentraler Schlüssel des Geheimnisses offenbar. Langdon ist auch dafür Experte - wie seine Erinnerung an einen zwei Jahre zuvor für die Wiener Dante-Gesellschaft in der "Wiener Akademie der Wissenschaften" gehaltenen Vortrag beweist. Die architektur- und kunsthistorische Schnitzeljagd führt den ständig gejagten eigensinnigen Forscher in Begleitung der hübschen Ärztin zunächst quer durch Florenz, danach über Venedig bis an den Bosporus, wobei Brown sein Talent als kriminalistischer Reiseführer gekonnt zum Einsatz bringen kann. Sukzessive gibt die Geschichte den Blick frei auf den Plan eines Schweizer Biochemikers und Milliardärs, der die Überbevölkerung der Welt mittels eines neuartigen Virus' einer radikalen Lösung zuführen will. Als großer, mächtiger Gegenspieler tritt dabei ausgerechnet die Weltgesundheitsorganisation WHO und ihre 63-jährige Direktorin auf. Der Wettlauf um "Leben und Tod" geizt nicht mit überraschenden Wendungen, die Langdons Vertrauen in seine Urteilskraft und seine Gefährten ein ums andere Mal erschüttern. Am Ende ist kaum etwas so, wie es schien. Nur die Bedrohung ist offenbar höchst real.

Info
Dan Brown: "Inferno", Deutsch von Axel Merz und Rainer Schumacher, Bastei Lübbe, 686 Seiten, 26 Euro; www.dan-brown.de.



 

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