Die US-Börsen dürften am Montag im insgesamt ruhig erwarteten Handel freundlich starten. Die Bemühungen um eine Lösung in der Ukraine-Krise und eine bereits positive Stimmung an den Aktienmärkten in Asien und Europa sollten stützen. Eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn stieg der Future auf den Dow Jones Industrial um 0,52 Prozent.
Der Terminkontrakt auf den Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,50 Prozent. Am Freitag hatte der US-Leitindex Dow Jones wegen Sorgen um eine militärische Eskalation in der Ukraine nach einem freundlichen Start moderate Verluste verbucht.
Marktanalyst Craig Erlam von Alpari in London verwies nun auf Anstrengungen, die inzwischen gemacht wurden, um die Spannungen zwischen den russischen Separatisten und der Ukraine zu mindern. "Für die USA handelt es sich dabei zwar nur um das Nachlassen eines geopolitischen Risikos, doch so etwas kommt stets gut an den Märkten an", sagte er. Die gegen Russland verhängten Sanktionen dürften der US-Wirtschaft jedenfalls keinen größeren Schaden zufügen, während in Europa dagegen das Vertrauen bereits krisenbedingt gelitten habe.
Bevor kurz nach dem Handelsstart Daten vom US-Immobilienmarkt neue Impulse liefern könnten, dürften erneut die Ein-Dollar-Läden im Fokus der Anleger stehen. Der Discounter Dollar General ist dem Konkurrenten Dollar Tree bei der Übernahme des Wettbewerbers Family Dollar dazwischen gegrätscht. Dollar General gab eine Kaufofferte über etwa 8,95 Milliarden US-Dollar ab. Ende Juli hatte Dollar Tree 8,5 Milliarden Dollar für Family Dollar geboten. Ein Zusammenschluss der Discounter würde dem im Heimatmarkt ohnehin schon angeschlagenen Schwergewicht Wal-Mart Stores zu schaffen machen. Während dessen Aktien vorbörslich allerdings nicht reagierten, sprangen die von Dollar General um knapp elf Prozent hoch. Die Papiere von Family Dollar gewannen vor Börsenstart knapp fünf Prozent und Dollar Tree sanken um 1,45 Prozent.
Die Anteilsscheine von IBM könnten ebenfalls einen Blick wert sein. Der Computerkonzern und sein chinesischer Wettbewerber Lenovo haben freie Bahn für ihren milliardenschweren Server-Deal, der wegen Spionagebedenken der US-Behörden über Monate in der Schwebe hing. Die Wettbewerbshüter hätten nun doch keine Sicherheitsvorbehalte gegen einen Verkauf an den chinesischen Konzern mehr, hatte IBM am späten Freitag mitgeteilt.