Sie lachen uns schon aus den Regalen der Supermärkte und Marktstände entgegen: leuchtend rote, saftige Erdbeeren. Doch die Sommerbeeren sollten Sie noch nicht kaufen.
Der Frühling ist da – und der Griff zur süßen Verlockung scheint nur allzu verführerisch. Doch auch wenn die Lust groß ist: Wer jetzt Erdbeeren kauft, greift meist zu importierter Ware – und schadet damit nicht nur der Umwelt, sondern auch der eigenen Gesundheit. Denn: Die österreichische Erdbeersaison beginnt frühestens Mitte Mai. Alles, was vorher angeboten wird, kommt in der Regel aus dem Ausland – unter fragwürdigen Bedingungen.

Warum Sie noch keine Erdbeeren kaufen sollten
Die meisten frühen Erdbeeren stammen aus südlichen Ländern wie Spanien oder Ägypten. Dort werden sie in wasserarmen Regionen angebaut – oft mithilfe illegaler Brunnenbohrungen und mit hohem Pestizideinsatz. Für ein Kilo Erdbeeren braucht es rund 300 Liter Wasser – in Gebieten, die selbst unter Dürre leiden. Hinzu kommen schlechte Arbeitsbedingungen für Erntehelfer, Plastikmüll durch Abdeckfolien und lange Transportwege, die die Klimabilanz massiv verschlechtern.

Auch Bio ist im Frühling keine Lösung
Zwar sind Bio-Erdbeeren meist weniger mit Pestiziden belastet – doch auch sie stammen im Frühling oft noch aus dem Ausland. Der Wasserverbrauch bleibt hoch, die Transportwege lang, und die Umwelt zahlt den Preis. Erdbeeren aus beheizten Gewächshäusern sind übrigens keine nachhaltige Alternative: Sie sind durch den Energieeinsatz sogar noch klimaschädlicher.

Gut Ding braucht Weile
In Österreich beginnt die eigentliche Erdbeersaison erst Mitte bis Ende Mai. Wer bis dahin wartet, kann frische, regionale Beeren genießen – mit deutlich besserer Ökobilanz, vollem Geschmack und ohne schlechtes Gewissen.
Auch wenn die Versuchung groß ist – warten lohnt sich. Denn heimische Erdbeeren schmecken nicht nur besser, sie sind auch die deutlich nachhaltigere Wahl.