Mit 1. Jänner 2010 wird der Mutter-Kind-Pass in Österreich um drei Untersuchungen erweitert: ein Labortest auf HIV, ein zusätzlicher früher Ultraschall und ein Zuckerbelastungstest. Dies teilte das Gesundheitsministerium mit. Gynäkologen hatten seit Jahren vor allem die Untersuchung auf einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes und eine weitere Ultraschalluntersuchung gefordert.
Der HIV-Test ermöglicht eine etwaige rechtzeitige Behandlung der werdenden Mutter und schützt das ungeborene Kind vor einer Ansteckung. Der Zuckerbelastungstest - es erfolgt ein standardisierter oraler Glucosetoleranztest - dient zur Früherkennung der sogenannten Schwangerschaftsdiabetes, die bei etwa fünf bis zehn Prozent der Schwangeren auftritt. Das kann einerseits zu Problemen während der Schwangerschaft und beim Kind führen, andererseits sind betroffene Frauen später einem erhöhten Risiko ausgesetzt, später zuckerkrank zu werden.
Die zusätzliche Ultraschalluntersuchung zwischen der achten und zwölften Schwangerschaftswoche wird medizinisch empfohlen. Damit lassen sich einerseits Eileiterschwangerschaften erkennen, andererseits ermöglicht das in Kombination mit anderen Untersuchungen auch die frühe Entdeckung der Auswirkungen von etwaigen Chromosomenschäden beim Fötus. Zum Teil wurden die Untersuchungen auch schon bisher, allerdings privat zu zahlen, oder in Ambulanzen routinemäßig durchgeführt. Die Aufnahme in den Mutter-Kind-Pass sollte die Durchführung aber breiter machen.