Erst vor kurzem gab es eine Debatte
, ob die von Zahnärzten empfohlene Verwendung von Zahnseide auch ihre Berechtigung hat. Tatsächlich konnte bisher anhand von Studien nicht bestätigt werden, dass Zahnseide einen gesundheitlichen Nutzen bringt. Aber auch ein negativer Effekt durch die Nutzung von Zahnseide konnte nicht gefunden werden. Fest steht, dass die Zahnzwischenräume immerhin 30 Prozent unseres Gebisses ausmachen. Das gibt viel Raum für die Entstehung von Bakterien. Diese können nicht nur Karies sondern auch Parodontitis auslösen. Die Zahnbettentzündung kann nicht nur zu Zahnverlust führen, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes darstellen. Bei der Zahnhygiene sollte man daher die drei Z - Zähne, Zunge und Zahnzwischenräume - beachten, um für eine optimale Mundhygiene zu sorgen und sich nicht nur teure Eingriffe, sondern auch schwere gesundheitliche Folgen zu ersparen.
Die richtige Anwendung von Zahnseide
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Zeitpunkt
Zahnseide sollte man immer vor dem Zähneputzen verwenden, damit Plaque vorher entfernt wird. Dadurch kann das Fluorid in der Zahnpasta alle Zahnoberflächen und Zwischenräume erreichen.
Vorsichtig
Bewegen Sie die Zahnseide vorsichtig mit leichten Sägebewegungen zwischen die Zahnzwischenräume. Bei zu starkem Druck können das Zahnfleisch verletzt werden und Entzündungen entstehen.
Mehrmals bewegen
Halten Sie die Zahnseide straff zwischen Ihren Fingern. Bewegen Sie diese immer ein paar Mal in den Zwischenräumen auf und ab.
Anderer Abschnitt
Benutzen Sie bei jeder Zahnlücke einen anderen Abschnitt der Zahnseide, damit jeder Zwischenraum optimal gereinigt wird.
Zahnseide schützt vor Entzündungen
Das tägliche Benutzen der Zahnseide kann vor Entzündungen schützen. Das Vermeiden von Zahnfleischzündungen kann laut Studien sogar das Leben im Durchschnitt mehr als sechs Jahre verlängern. Um eine Parodontitis vorzubeugen wird empfohlen, regelmäßig Zahnseide und Interdentalbürstchen zu verwenden. Bei letzteren sollten Sie zu Modellen aus Gummi greifen, denn Bürstchen aus Draht können das Dentin schädigen. Auch eine mangelhafte Mundhygiene, wie beispielsweise das unregelmäßige oder falsche Zähneputzen begünstigen die Verbreitung von Bakterien und damit die Entstehung von Parodontitis.
Wie Zähne und Gesundheit einander beeinflussen
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1. Herz
Anhand von 1200 Männern konnten amerikanische und englische Forscher Zusammenhänge zwischen Zahnentzündungen und Herzerkrankungen feststellen. Männer, die unter Parodontitis litten hatten dabei doppelt so oft Herzerkrankungen wie Probanden ohne Zahnprobleme. Auch andere Risikofaktoren wie Übergewicht und Bluthochdruck wurden bei der Studie miteinberechnet.
2. Übergewicht
Sowohl Raucher, Stressgeplagte als auch Menschen mit Übergewicht sind häufiger von Zahnfleischentzündungen betroffen.
3. Langes Leben
Zahnbettentzündungen (Parodontitis) können das Risiko, bestimmte Krankheiten zu erleiden erhöhen. Dazu zählen Schlaganfälle, das Risiko einer Frühgeburt und Herzkreislauferkrankungen. Eine gute Zahnpflege kann sogar lebensverlängernd sein zeigen Studien.
Zusätzlich können Angewohnheiten wie Rauchen, eine Schwächung des Immunsystems durch chronische Erkrankungen sowie eine ungesunde Ernährung und Veranlagung das Risiko erhöhen. Da die Bakterien aus dem entzündeten Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen können, kann Parodontitis das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstärken.
Sieben Sünden der Zahnhygiene
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Die Falsche Zahnpasta
Vermeiden Sie den täglichen Gebrauch von Mikrogranulat-Pasta. Bei regelmäßiger Anwendung dieser Zahnweißcremes kann es zu Putzschäden und in weiterer Folge zu Zahnschmelzdefekten kommen – maximal zwei Mal wöchentlich!
Zucker
Ist grundsätzlich für den Zahn nicht schädlich – vorausgesetzt, man achtet auf gründliche Zahnhygiene. Werden die Zähne nach dem Zuckerkonsum nicht geputzt, bildet sich Plaque – ein Bakterienfilm, der über kurz oder lang zu Karies führt.
Zahnstocher
Diese können splittern. Bleibt ein Holzsplitter im Zahnfleisch stecken, kann dies zu Entzündungen führen.
Zähneputzen nach dem Frühstück
Wer morgens gerne Orangensaft oder sonstige Fruchtsäfte trinkt, sollte die Mundhygiene vor dem Frühstück vollziehen. Denn durch die Fruchtsäure wird die Zahnoberfläche aufgeweicht, womit es beim Zähneputzen nach dem Frühstück zu Putzschäden kommen kann – 30 Minuten mit dem Putzen warten. Anders bei übermäßigem Zuckerkonsum: Hierbei gleich nach der Mahlzeit putzen.
Zahnseide vergessen
An den Kontaktpunkten der Zähne kann es zu Kontaktpunktkaries kommen. Deshalb täglich Zahnseide verwenden.
Abends nicht Zähne putzen
Über Nacht können sich Bakterien vermehren und haben Zeit zu „arbeiten“ – greifen den Schmelz an.
Zahnbürsten - Missbrauch
Unbedingt regelmäßig wechseln. Einzelgebrauch ist vorausgesetzt, denn Karies ist eine Infektionskrankheit und somit übertragbar.